Karnevalisten nutzen traditionelles Fischessen für Appell an die Stadt

MKV-Chef erinnerte an die Kosten für den Umzug der Wagenbauhalle.

Karnevalisten nutzen traditionelles Fischessen für Appell an die Stadt
Foto: Hans-Peter Reichartz

Beide Prinzenpaare — Prinz Guido II. und Niersia Verena sowie das Kinderprinzenpaar Yannick II. und Annika I. — nahmen beim traditionellen Fischessen im Handelshof Abschied von ihren Unterstützern. Yannick II., immer für einen kessen Spruch gut, haute den Satz des Abends raus: „Ich beende jetzt mal diese Sache, denn ich muss auch mal auf die Toilette.“ Da waren selbst MKV-Chef Bernd Gothe und Vize Markus Hardenack sprachlos - und die rund 100 geladenen Gäste konnten auch am Aschermittwoch noch mal richtig lachen.

Kurz war die Session, die Termine für die Karnevalisten eng getaktet. Zum Fischessen hatten sie Muße für den Blick zurück auf tolle Tage. Caterer Benny Horns servierte gebratenen Seehecht, Handelshof-Chef Joachim Potrykus präsentierte Zahlen: 1,3 Millionen Beutel Popcorn, 12,5 Tonnen Bonbons und 50 000 Bälle hätten als Wurfmaterial für den Veilchendienstagszug die „Kamellebud“ des Handelshofs verlassen.

MKV-Chef Gothe zeigte sich überwältigt vom Umzug mit rund 350 000 begeisterten Zuschauern: „Der Zug war ein Aushängeschild für den Mönchengladbacher Karneval!“ Sein besonderer Dank galt der Polizei und den Unternehmen, die die geforderten Absperrungen gestellt hatten. Für die Session stellte er fest, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen hoch, doch die 30- bis 50-Jährigen schlecht vertreten seien. „Diese Menschen müssen wir wiedergewinnen.“

Gothe erinnerte daran, dass die Karnevalisten die Wagenbauhalle bald räumen müssen, weil das Reme-Gelände in Lürrip entwickelt werden soll. Ein neuer Standort ist in Sicht, der MKV führt Gespräche mit der städtischen Entwicklungsgesellschaft EWMG. Hier richtete er einen klaren Appell an Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners: „Ich erwarte 100 Prozent Unterstützung von der Stadt.“ Die Jahresmiete von bis zu 250 000 Euro für 4500 Quadratmeter notwendige Fläche sei vom MKV nicht leistbar. Auch vom Land erwartet Gothe Hilfe: „Die Sicherheit und die damit verbundenen Kosten sind Sache des Landes.“ Mit Jochen Klenner traf punktgenau ein CDU-Landtagsabgeordneter ein, der Innenminister Herbert Reul die Botschaft überbringen kann.

Prinz Guido II. dankte den beiden Prinzengarden für die zuverlässige Begleitung und für die nächtlichen Tanzaufführungen zum Geburtstag von Niersia Verena I. Sie versicherte: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich in dieses Amt so hineinwachsen würde.“ Die Verabschiedung des Kinderprinzenpaares überließ Gothe seinem Stellvertreter Hardenack. „Ihr wart ein großartiges Prinzenpaar und habt gezeigt, wie man Karneval feiert“, lobte Hardenack euphorisch. Selbstbewusst bat Prinzessin Annika um das Wort, um ihrerseits zu danken. Prinz Yannick tat es ihr gleich — entwaffnenden Schlusssatz inklusive.

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