Jugendliche sprühen mit Feuerlöscher in Kirche St. Barbara

Die Reinigungskosten in Höhe von 7000 Euro muss der Orden zahlen.

Jugendliche sprühen mit Feuerlöscher in Kirche St. Barbara
Foto: Denisa Richters

Wer in den vergangenen Tagen die Franziskanerkirche St. Barbara direkt gegenüber der Voliere im Bunten Garten besuchen wollte, stand vor verschlossenen Türen. Der Grund war Vandalismus. Jugendliche, die bisher nicht identifiziert sind, hatten sich einen üblen und vor allem kostspieligen Scherz erlaubt. Sie gingen in die Kirche und entleerten im Kirchenraum den kompletten Inhalt des Feuerlöschers.

Jugendliche sprühen mit Feuerlöscher in Kirche St. Barbara
Foto: Denisa Richters

Das Hauptkirchenschiff kann seitdem nicht genutzt werden, Messen werden in der Antoniuskapelle abgehalten. Vor den Gottesdienstbesuchern am Donnerstagabend erklärte Pater Wolfgang Thome, dass eine Reinigungsfirma beauftragt werden musste, dass dies 7000 Euro kostet und dass die Versicherung für den Schaden nicht aufkommt.

Als Orden sind die Franziskaner nicht über das Bistum, sondern eigenständig versichert. Orden erhalten auch keine Kirchensteuer. Deshalb muss der Schaden nun aus eigener Kasse gezahlt werden. Eine beträchtliche Summe.

Wolfgang Thome, Franziskaner-Pater

Der Franziskaner-Pater erklärt: „Versichert wäre der Schaden gewesen, wenn die Kirche verschlossen gewesen wäre.“ Doch das sei nicht sein Verständnis von Kirche, ergänzt er. „Unser Haus ist sehr beliebt, oft kommen Eltern mit ihren Kindern vom Spielplatz, um eine Kerze anzuzünden“, sagt Pater Wolfgang Thome. Er habe Spaß daran, deshalb tue es ihm weh, wenn Vandalen die offene Tür ausnutzten. Es sei nicht das erste Mal gewesen. Von Kothaufen in der Seitenkapelle und einer aus dem Beichtstuhl gestohlenen Stola weiß er zu berichten. „Es ist leider so“, sagt der Pater, „das ist auch ein Spiegel der Gesellschaft.“ Seine Kirche verschließen, so wie es andernorts wegen ähnlicher Vorfälle geschieht, möchte er trotzdem nicht.

„Es ist eine widersprüchliche Situation“, sagt Regionaldekan Ulrich Clancett zu dem konkreten Fall. „Einerseits soll eine Kirche ein offenes Haus sein, andererseits ist sie wie jede Versammlungsstätte verpflichtet, zugängliche Feuerlöscher bereitzuhalten.“ Da sei es schwierig, den Kriterien mancher Versicherung zu entsprechen.

Rechtzeitig zu Karwoche und Ostern wird die Franziskanerkirche wieder nutzbar sein. „Dann sind die Bänke sauber wie nie zuvor“, verspricht Pater Wolfgang Thome.

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