Jubiläum: Von Sekt und 60 Jahren dicken Brettern

Die CDU-Frauen-Union feierte vor der ehemaligen Musicalbühne.

Mönchengladbach. Mit Sekt und Shrimps - wenn auch in der Kartoffelsuppe - feierte die CDU-Frauen-Union ihren 60. Geburtstag vor dem ehemaligen Schauspielhaus an der Hindenburgstraße.

Die Suppe war gut abgeschmeckt, die Forderungen gut gesalzen. "Wir sind die Hälfte der Weltbevölkerung, wir wollen auch die Hälfte der Macht", forderte Landtagspräsidentin Regina van Dinther, die zugleich Landesvorsitzende der Frauen-Union ist, in ihrem Grußwort.

Die 800 Mitglieder der Gladbacher Frauen-Union stellen ein Drittel der hiesigen Partei-Mitglieder. "Bei den letzten Vorstandswahlen sind die über 70-Jährigen ausgeschieden, jetzt sind alle Berufsgruppen und Altersschichten vertreten", sieht Luhnen ihre Gruppierung für die Zukunft gut aufgestellt. Van Dinther mutmaßte gar, dass die Finanzkrise hätte verhindert werden können, wenn mehr Frauen in den Aufsichtsräten aufgepasst hätten.

Sie erinnerte daran, dass noch viele Jahre nach dem Krieg Männer ihren Ehefrauen die Berufstätigkeit verbieten konnten, das Vermögen einer Frau nach Heirat automatisch ihrem Mann gehörte und die Väter das letzte Wort in der Kindererziehung hatten. "Heute sind wir so weit, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur Privatsache ist", sagt sie zum Erreichten.

Auch der CDU-Landtagsabgeordnete und OB-Kandidat Norbert Post lobte die Frauen. "Der Weg war nicht immer ein Zuckerschlecken. Dicke Bretter mussten dafür gebohrt werden." Und Renate Zimmermanns, Bezirksvorsteherin aus Odenkirchen (CDU), scherzte hinter vorgehaltener Hand: "Solche, die manche Männer vor dem Kopf haben."

Unter den bei der Jubiläumsfeier von van Dinther geehrten Frauen war auch Annelies Müller. Sie ist seit 60 Jahren Mitglied und schrieb als Volkswirtin ihre Doktorarbeit zu Artikel 3 des Grundgesetzes.

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