Ju 52 bleibt nicht allein

Das Projekt „Junkers“ wird deutlich teurer. Eine „F 13“ kommt neu hinzu.

Mönchengladbach. OB Norbert Bude (SPD) hat gestern in nichtöffentlicher Runde über das Millionen-Projekt „Junkers-Museum“ informiert. Danach sah man nicht nur fröhliche Gesichter. Denn der einem „Glas-Hangar“ ähnelnde Bau wird teurer. Er soll jetzt rund fünf Millionen Euro kosten — mehrere 100 000 Euro mehr als anfangs gerechnet. Folge für die Stadt: Sie müsste mit knapp einer Millionen Euro tiefer in ihre ohnehin knallrote Kasse greifen. Nächste Woche Donnerstag entscheidet der Stadtrat darüber.

Die städtische Wirtschaftsförderung WFMG betreibt das mittlerweile umstrittene Projekt, für das das Land NRW rund 80 Prozent der Gesamtkosten beisteuern will. Eine mündliche Zusage aus Düsseldorf soll vorliegen.

Im Mittelpunkt des Junkers-Zentrums soll jetzt neben einer alten Ju 52 auch eine Junkers F 13 stehen. Diesen ersten Ganzmetall-Flieger bauen Mitglieder des Vereins der Freunde historischer Luftfahrzeuge (63 Mitglieder) derzeit akribisch nach.

Der Verein wiederum will seine Ju 52 des in Rheydt geborenen Flugzeugpioniers und Unternehmers Hugo Junkers nur dann zur Verfügung stellen, wenn das Glashaus am Flughafen errichtet wird. Das sagte Vereinsvorsitzender Bernd Huckenbeck zu einem früheren Zeitpunkt der WZ. Die Ju 52 wird 2012 stillgelegt und käme ins Musum. Sie müsste sonst gründlich gewartet und erneuert werden — das ist den Fans alter Fluggeräte zu teuer.

Neu ist auch: Für das Museum plus großzügiger Gastronomie wird eine eigene Gesellschaft gegründet. Die Flughafen GmbH soll sich hier einbringen — mit einem Grundstück für das Bauvorhaben nahe dem nahezu verwaisten Airport-Komplex.

Offenbar drängt die Zeit. Das Land dringt auf den Zuschuss-Antrag plus Projektbeschreibung bis zum Ende des Monats. Folglich soll der Stadtrat am 14. Juli seine Zustimmung geben — oder angesichts der Kostensteigerungen auch beim jährlichen Unterhalt auch nicht.

Bude hatte sich zu Beginn der Junkers-Diskussionen einen „offenen Dialog“ bei der Standortsuche gewünscht. Den wird’s wohl nicht mehr geben.

Hugo Junkers wurde am 3. Februar 1859 in Rheydt geboren. Er starb mit 76 Jahren.

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