James, der mobile Butler - Studenten entwickeln Handytasche

Studenten der niederländischen Hochschule Fontys stellen in Neuwerk Handytaschen her. Ihr Produkt vertreiben sie über Facebook.

Mönchengladbach. James kommt bunt daher: Es gibt ihn in Orange, Grün oder Blau. Besonders beliebt ist er in Pink mit Schweinchengesicht. James ist ein mobiler Butler — eine Tasche für das Smartphone. Und das Produkt, das eine Gruppe Studierender der Hochschule Fontys in Venlo im Neuwerker Business Office herstellt. Zehn Studenten der Wirtschaftswissenschaften haben eine „Mini-Company“ gegründet.

„Das ist ein Projekt der Hochschule“, erklärt Dennis Römgens, in der Gruppe für das Management zuständig — und fürs Bügeln. „Wir haben ein Jahr Zeit, eine funktionierende und rentable Firma aufzubauen.“ So soll die erlernte Theorie in die Praxis umgesetzt werden. Die Zehn sind das Ganze professionell angegangen: Sie haben Investoren gesucht, die Anteile des Unternehmens gekauft haben. 28 Aktien zu je 20 Euro.

Dann haben sie ihr Produkt entwickelt. „Wir wollten ein Behältnis für das Handy schaffen, das man auch aufhängen kann, zum Beispiel beim Laden“, erklärt Dennis Römgens. Das große Knopfloch der Tasche macht das Aufhängen möglich. Die Produktion liegt ganz in den Händen der Jung-Unternehmer: Sie kaufen die Materialien wie Filz oder Garn ein — „Nur Made in Germany“, betont Marie Nägler — , nähen und dekorieren die Stücke und vertreiben sie.

Drei verschiedene Modelle gibt es: eine Grundausstattung, eine stärker dekorierte Version und ein individuell nach Wunsch gefertigtes Modell. Zwischen 5,99 und 12,99 Euro bewegen sich die Preise. Der Laden läuft: James, der mobile Butler erweist sich als Erfolgsmodell. „Wir haben schon 146 Stück verkauft“, sagt der Manager mit Stolz. „Jetzt kommen wir in die Gewinnzone.“ Nach einem halben Jahr sei das schon ungewöhnlich.

Auch die Volksbank, die das Neuwerker Business Office betreibt, hat schon Taschen abgenommen. Trotzdem wird das junge Unternehmen im Januar kommenden Jahres liquidiert. „Am Schluss bekommen unsere Anteilseigner die erwirtschafteten Gewinne“, erklärt Dennis Römgens. Verlockt der Erfolg nicht zum Weitermachen? „Neben dem Studium geht das schlecht“, sagen die Studierenden. „Aber manchmal wird eine Firma nach dem Studium wieder gegründet.“

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