Diskussion Ist das der sinnloseste Kreisverkehr Mönchengladbachs?

Bei Facebook wird über eine neue Verkehrsführung gespottet — die Stadt verteidigt die Maßnahme aber.

Diskussion: Ist das der sinnloseste Kreisverkehr Mönchengladbachs?
Foto: Hans-Peter Reichartz

Mönchengladbach. Von oben sieht es aus, als hätte jemand eine überdimensionale Schallplatte mit einem verrutschten Loch auf den Asphalt gemalt. Doch dies ist keine Straßenmalerei, sondern ein Kreisverkehr, genauer gesagt: ein Minikreisverkehr in 2D. Denn die Mittelinsel ist nicht erhöht, sondern einfach nur aufgemalt, also platt wie ein Pfannkuchen.

Und das sorgt gerade in Mönchengladbacher Facebook-Gruppen für Spott und Gelächter. „Was bringt ein zweidimensionaler Kreisverkehr, den Autofahrer ohne Schaden quer passieren können?“, fragt sich die Gemeinde. Und während sich die einen über den platten Mini-Kreisel kugelrund lachen, diskutieren die anderen Sinn und Unsinn der neues Straßenführung.

Denn theoretisch können Autofahrer ohne Schaden die aufgemalte Mittelinsel queren, also fahren wie bisher. Manche machen das auch, weil sie sich zwar über die neue Straßenbemalung wundern, aber nicht wissen, was sie bedeutet. Denn Hinweisschilder auf den Kreisverkehr gibt es noch nicht. Busfahrer müssen sogar quer über den Kreisel fahren, weil er so klein ist.

Dabei steckt hinter der Ausführung eine hehre Absicht: Die Ecke sollte verkehrssicherer werden. Immerhin ist dort eine Kindertagesstätte. In der Vergangenheit sollen auch schon Kindergartenkinder verunglückt sein.

Mitteilung der Verwaltung

Ausschlaggebend für die Planung am Knotenpunkt Matthiasstraße/Buschallee seien vor allem die dort gefahrenen Geschwindigkeiten gewesen, heißt es von Seiten der Stadt. Heikel außerdem: die Vorfahrtsregelung. Bisher herrschte dort rechts vor links. Die Regel hätten aber viele missachtet. Durch die Eckbebauung hätten Autofahrer außerdem querende Fußgänger oft zu spät erkannt.

Schriftlich heißt es: „Durch den Kreisverkehr ist die Vorfahrtssituation zukünftig eindeutig und erkennbar geregelt. Durch die schmalen Fahrgassen und die Änderung der Vorfahrt der aus der Buschallee kommenden Fahrzeuge, die nun die Vorfahrt achten müssen, wird die Geschwindigkeit effektiv gesenkt und Vorfahrtsmissachtungen ausgeschlossen. Zudem sind Fahrzeuge, die aus dem Kreisverkehr ausfahren, rechtlich Abbieger und haben den Fußgängervorrang zu beachten.“ Schilder würden im Übrigen noch angebracht, sagt Stadtsprecher Dirk Rütten.

Die Stadt wird demnächst einen weiteren Kreisverkehr erhalten. Der wird aber größer. Die Bauarbeiten an der Carl-Diem-Straße haben schon begonnen. Und dort stehen auch schon Hinweisschilder (noch verpackt), obwohl es den Kreisel noch gar nicht gibt.

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