Hockey-Park: Streit ums Geld abseits der großen Bühne

Betreiber Hilgers und Eigentümer EWMG trafen sich wieder vor Gericht.

Mönchengladbach. Der Hockey-Park im Nordpark ist in diesem Jahr Bühne für berühmte Musiker wie Herbert Grönemeyer (29. Mai), Xavier Naidoo (18. August) oder Leonhard Cohen (6. September). Doch abseits der großen Bühne streiten sich Stadion-Betreiber Michael Hilgers und der Eigentümer der Arena, die Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG, wieder einmal um Nebenkosten-Anteile, die Hilgers nicht gezahlt haben soll.

Jetzt verlor die EWMG vor dem Landgericht einen Prozess, will sich aber, wie EWMG-Chef Uli Schückhaus sagte, nicht geschlagen geben. Der Aufsichtsrat der Stadtfirma ermächtigte die Geschäftsführung, das Urteil vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf anzufechten. Vertreten wird die EWMG von der Gladbacher Kanzlei Peter Backes und Partner.

Das Thema scheint so alt wie die Arena selbst. Schon 2007 verklagte der damalige Geschäftsführer und CDU-Politiker Manfred Nieland die Gesellschaft von Hilgers auf Zahlung von Beträgen für Reparaturen, Versicherung, Wartung usw.. Hilgers leiste hierfür zwar Vorauszahlungen. Doch die deckten die Kosten bei weitem nicht. Hilgers, so argumentiert die EWMG, sei vertraglich zu den Überweisungen verpflichtet.

Genau hier hakt es. Vor Gericht pochte die Hilgers-Seite auf die Inhalte des auf 25 Jahre laufenden Pachtvertrags. Hier stehe nicht schwarz auf weiß, dass Hilgers alles übernehmen müsse. Mündliche Vereinbarungen etwa zwischen Nieland und Hilgers, wonach sich die ehemalige Hockey-Größe dazu verpflichtet habe, hätten folglich keine Bedeutung. Nieland, der mal Gladbacher Kämmerer war, habe Hilgers oft schriftlich ermahnt — doch der habe nicht reagiert. Schließlich habe die EWMG zum Beispiel Wartungsarbeiten in Auftrag gegeben, bezahlt und der Hilgers-Gesellschaft in Rechnung gestellt.

Sowohl Hilgers als auch Schückhaus versicherten am Freitag gegenüber der WZ, dass sie zur Kärung der Angelegenheit „in guten Gesprächen“ seien. Noch am Donnerstag fand eins statt. Schückhaus sagte, es gehe um einen Streitwert von rund 100 000 Euro und vor allem darum, klar festzulegen, wer was künftig bezahlt.

Vom Streit ums Geld nicht betroffen ist die Stadionpacht, die Hilgers pünktlich an die EWMG zahle (jährlich 50 000 Euro plus etwa 7000 Euro Anteil für die gastronomische Nutzung der Sportsbar). Das Stadion mit Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Hockey-Bundes kostete knapp neun Millionen Euro. 5,5 Millionen Euro kamen vom Land.

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