Heimkind sexuell missbraucht

Ein 38-Jähriger muss für drei Jahre und neun Monate in Haft. Er hatte sich an einer 13-Jährigen vergangen.

Mönchengladbach. Am Mönchengladbacher Hauptbahnhof hatte der 38-Jährige im Juli 2008 sein 13-Jähriges Opfer aufgelesen. Ein Heimkind, das sich aus dem Staub gemacht hatte. Er nahm die 13-Jährige mit nach Hause und verging sich an ihr. Nun musste sich der Gladbacher wegen sexuellen Kindesmissbrauchs in sechs Fällen vor dem Landgericht verantworten.

Er gestand bereits am Freitag, mit dem Mädchen geschlafen zu haben, doch er sagte auch: "Sie wollte Sex von mir." Gegenüber der Polizei hatte das Opfer das auch bestätigt.

Der Angeklagte, so sagt er selbst, habe eine Ahnung davon gehabt, dass das was er tue, strafbar sei. Am 12. August hatten Polizisten das Kind in seiner Wohnung gefunden. Er bestreitet jedoch den Vorwurf, das Mädchen einmal mit KO-Tropfen gefügig gemacht zu haben.

Gestern sollte das Opfer vor Gericht aussagen, doch das Mädchen erschien gar nicht erst. In den Akten waren Widersprüche in ihren bisherigen Aussagen aufgetaucht.

Dafür sagte die Bewährungshelferin des Angeklagten aus, der Mann sei zu minderbemittelt, um sich überhaupt KO-Tropfen zu besorgen.

Der Täter stammt aus eher unübersichtlichen Familienverhältnissen: So konnte er zum Verhandlungsbeginn nicht sagen, ob er Vater von sechs oder acht Kindern sei. Er selbst habe neun Brüder und Schwestern, deren Alter er aber nicht kenne. Gearbeitet habe er meist bei einer Zeitarbeitsfirma.

Das Gericht ließ den Anklagepunkt mit den KO-Tropfen fallen, befand den Mann aber des Kindesmissbrauchs für schuldig und verurteilte ihn gestern zu drei Jahren und neun Monaten Haft. Der Täter akzeptierte das Urteil.

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