Hauptzeuge sagt nichts mehr zu Drogendeals

Der Prozess gegen einen 29-Jährigen Gladbacher droht zu platzen.

Mönchengladbach. Wegen Drogenhandels in zahlreichen Fällen sitzt seit vergangener Woche ein 29-jähriger Mönchengladbacher auf der Anklagebank des Landgerichts. Doch nach dem zweiten Verhandlungstag am Dienstag droht der Prozess gegen S. jetzt zu platzen. Denn der Hauptzeuge F. sagt nicht mehr aus.

F. war bereits im Januar dieses Jahres wegen unerlaubter Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge und Handels in 14 Fällen zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Am Dienstag belehrten ihn die Richter, dass er, weil er rechtskräftig verurteilt sei, eigentlich aussagen müsse. Es gebe eine Ausnahme: Wenn er falsch ausgesagt habe, um für sich eine mildere Strafe zu bekommen. Daraufhin hörten die Richter von F. nur: „Ich sage jetzt nichts mehr.“ Auch F.s Schwester verweigerte die Aussage.

Nun müssen die Richter erscheinen, die im Prozess im Januar F.s Aussage gehört hatten. Die Staatsanwaltschaft hat acht Marihuana-Verkäufe und 14 Heroin-Verkäufe zwischen F. und S. in ihrer Anklage stehen. Der aktuell Angeklagte, der bis zu seiner Haft im väterlichen Betrieb beschäftigt war, ist strafrechtlich bereits in Erscheinung getreten. Zuletzt hatte ihn das Amtsgericht 2008 wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 3600 Euro verurteilt. ahl

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