Gutachter im Mordprozess: Mutter leidet an schwerer Störung

Antrag der Nebenklage wegen Befangenheit wird vom Gericht abgelehnt.

Mönchengladbach. Karima El M. war zum Tatzeitpunkt vermindert schuldfähig - davon ist zumindest der vom Gericht bestellte Gutachter überzeugt. Die 37-Jährige, der vorgeworfen wird, im Februar ihre zwei Kinder Souhail (8) und Yasmina (2) getötet zu haben, leidet laut Gutachter unter einer Persönlichkeitsstörung.

Diese und die Schlaf- und Beruhigungstabletten, deren Spuren die Mutter bei ihrer Festnahme im Blut hatte, führen nach Ansicht des Psychiaters zu einer "eingeschränkten strafrechtlichen Verantwortlichkeit".

Eine Schlappe erlitt am Mittwoch die Vertreterin der Nebenkläger, also u.a. des Vaters. Sie hatte versucht, den Gutachter als befangen zu erklären, da er die Tatsachen einseitig bewertet habe. Die Kammer wies den Antrag zurück.

Eigentlich sollten heute schon die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung gehört werden. Der Prozess verzögert sich aber weiter. Da Karima El M. von ihrem Recht, jede Aussage zu verweigern, Gebrauch macht, wird jetzt eine Polizeibeamtin von ihrer Verschwiegenheitspflicht entbunden. Die Polizistin hatte die Mutter nach ihrer Festnahme verhört.

Von der Vernehmung der Beamten, die am Montag stattfindet, erhofft sich das Gericht weitere wichtige Hinweise.

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