Großeinsatz der Polizei wegen eines Kinderwagens

Auf der Suche nach einem Pärchen wurde sogar ein Hubschrauber eingesetzt. Die Polizei sah ein Kleinkind gefährdet.

Großeinsatz der Polizei wegen eines Kinderwagens
Foto: Polizei

Der Beller Park voller Streifenwagen und ein Hubschrauber, der über Odenkirchen kreist und bis Rheydt zu hören ist: Ein Großeinsatz der Polizei hat am Mittwoch kurz nach Mitternacht viele Menschen in Aufregung versetzt. In den sozialen Netzwerken wurde bis zum Mittwochmorgen gerätselt, nach welchen Verbrechern gesucht wurde.

Doch die Polizei fahndete nicht nach Straftätern, sondern nach einem Pärchen, das möglicherweise mit einem Kleinkind in den Beller Park gelaufen war. Der Fall ist etwas dubios und gibt in der Tat Rätsel auf.

In der Nacht hatte sich ein Zeuge bei der Polizei gemeldet, der einen Mann und eine Frau mit einem Kinderwagen an der Duvenstraße beobachtet hatte. Plötzlich habe der Mann in den Kinderwagen gegriffen, etwas herausgeholt — ein Baby oder eine Puppe — und sei in den Beller Park gelaufen. Die Frau sei ihm hektisch gefolgt. Die eingesetzten Polizisten fanden auf der Duvenstraße nur noch den leeren Kinderwagen. Das Pärchen blieb verschwunden. Weil die Polizei zunächst von einer möglichen Straftat wie zum Beispiel eine Kindesentführung ausgehen musste, und eventuell ein Kleinkind gefährdet war, wurden mehrere Streifenwagen zusammengezogen und auch mit Hilfe eines Hubschraubers der Beller Park und das weitere Umfeld nach dem Pärchen und dem Kind durchsucht — allerdings ohne Erfolg.

Jürgen Lützen, Polizeisprecher

Zwischenzeitlich hat sich ein weiterer Anwohner bei der Polizei gemeldet und angegeben, dass der Kinderwagen bereits seit 20 Uhr auf der Duvenstraße gestanden hätte. Mehr Hinweise gibt es bislang nicht. In dem Kinderwagen befinden sich keine persönlichen Gegenstände. Er wurde von der Polizei sichergestellt. Bis gestern hatte sich noch kein Besitzer bei der Polizei gemeldet. Von dem Pärchen fehlte immer noch jede Spur. „Wir wissen bis jetzt nicht, ob tatsächlich eine Straftat vorliegt“, sagte Polizeisprecher Jürgen Lützen gestern. Anzeichen dafür gebe es keine. Die Zeugenaussagen seien aber absolut glaubwürdig. Deshalb werde weiter ermittelt.

Die Polizei fragt nun, wer weitere Hinweise geben kann, die zur Klärung des Sachverhaltes führen, und wer Hinweise zur Herkunft des Kinderwagens geben kann. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei Mönchengladbach unter der Telefonnummer 02161/290 entgegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort