Grippe und Erkältungen wohin man schaut

In vielen Gesellschaftsbereichen sind die Auswirkungen der Krankheitswelle zu spüren.

Grippe und Erkältungen wohin man schaut
Foto: Archiv

Mönchengladbach. Halb leere Schulklassen, fehlende Lehrkräfte, minimal besetzte NEW-Servicestellen. Dass um diese Zeit im Jahr Grippe und Erkältungskrankheiten die Bevölkerung fest im Griff haben, ist nichts Neues. Doch könnte die Ausbreitung 2015 heftiger ausfallen als im Vorjahr. Christian Elspas von der Techniker Krankenkasse sagt: „Es würde uns nicht wundern, wenn dieses Jahr ein überdurchschnittliches Jahr wird, was Erkältungskrankheiten angeht.“

Besonders bemerkbar macht sich das in Gladbachs Schulen. „Der Krankenstand ist sowohl bei Angestellten als auch bei Schülern sehr hoch. Am schlimmsten war es aber vor zwei Wochen“, teilte das Sekretariat der Hans-Jonas-Gesamtschule in Neuwerk mit. An einen planmäßigen Unterricht sei kaum zu denken, wenn neben vielen Schülern auch noch ein Großteil der Lehrer krank im Bett liege. Im Städtischen Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium geht man noch weiter. Dort habe ein erhöhter Personalausfall „vor zwei Wochen angefangen und zieht sich bis heute ohne Sicht auf Besserung durch“, hieß es aus dem Sekretariat der Schule.

Doch auch bei der NEW kämpft man vermehrt mit krankheitsbedingten Ausfällen. Die Pressestelle gab kürzlich die Information aus, dass „wegen einer Grippewelle die telefonische Erreichbarkeit der InfoLine nur reduziert gewährleistet“ ist. Außerdem schließe man die NEW-Kundencenter jeden Nachmittag bereits um 12.30 Uhr. Die Kunden werden gebeten, auf die Kontaktmöglichkeiten aus dem Online-Kundencenter zurückzugreifen, teilte Kathrin Schreiber, Pressereferentin der NEW, mit.

Auch die Arztpraxen haben derzeit viel zu tun. Die Wartezimmer sind sowohl mit einfachen Erkältungs- als auch Grippepatienten gefüllt. Das bestätigt die AOK. „Da die Krankmeldungen quartalsweise bearbeitet werden, können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch keine validen Aussagen machen. Aber laut Aussage der Praxen gibt es einen hohen Anteil von Erkältungskrankheiten und Grippe“, sagt André Maßmann, Pressesprecher der AOK. Genaue Zahlen könnten erst im Mai bekannt gegeben werden.

Laut Experten dauert die Grippesaison von der 40. Kalenderwoche eines Jahres bis zur 15. Kalenderwoche des Folgejahres. „Da wir uns aktuell in der siebten Kalenderwoche befinden, ist es also ganz normal, dass Grippe- und Erkältungsviren im Umlauf sind“, erklärt Dr. Annette Jurke vom Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit Nordrhein-Westfalen. Statistiken zufolge wurden bislang für diese Grippesaison 701 Fälle des Influenza-Virus registriert. Die bisherigen Zahlen bedeuten einen Anstieg zum Vorjahr um mindestens 400 Erkrankungen. Allerdings spricht man noch nicht von einer übermäßig hohen Anzahl.

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