Grabeskirche: Am Samstag ist Eröffnung

Nach 75 Jahren als Gotteshaus wird die Kirche St. Elisabeth am Wochenende ihrer neuen Bestimmung übergeben. 1.600 Urnen können hier Platz finden.

Mönchengladbach. Noch herrscht Baustellenbetrieb. Vor der Kirche stehen Paletten, auf denen sich die Verschlussplatten aus Stein für die Urnengräber stapeln. Im Inneren wird gearbeitet.

Einige Stahlhülsen ragen als nackte Gerüste an den Seitenwänden empor und werden Schritt für Schritt fertiggestellt. Die Stelen im Mittelschiff der Kirche stehen zwar, doch viele von ihnen werden vor Staub und Dreck mit Plastikplanen geschützt.

Dennoch hat der Innenraum der Kirche an der Bergstraße in Eicken schon jetzt eine besondere Atmosphäre. Die sich wiederholenden Kontraste zwischen eckigen Formen und Bögen sowie die hier vorherrschenden Farbabstufungen von Schwarz über Grau bis Weiß lassen den Raum Ruhe und Eleganz ausstrahlen. Klarheit und Helligkeit geben dem Kirchenschiff auch die lichten, mit religiösen Motiven gestalteten Fenster.

"Wir wollten einen Ort des Gebets und Gedenkens schaffen, der auch kunstinteressierten Menschen etwas zu bieten hat", sagt Frank Cremers, Geschäftsführer der ersten Grabeskirche in Mönchengladbach.

75 Jahre lang diente die Kirche den Gläubigen der Gemeinde St. Elisabeth als Gotteshaus. Nach einer sechsmonatigen Umbauphase wird sie am Samstag, 31. Oktober, um 20 Uhr, als Beisetzungsstätte eröffnet und am folgenden Sonntag um 17 Uhr kirchlich eingeweiht.

Ab nächster Woche können an diesem Ort die ersten Verstorbenen bestattet werden. Nach und nach soll die Grabeskirche Platz für 1.600 Urnenplätze bieten, "von denen wir jetzt schon 150 verkauft haben", sagt Frank Cremers.

Als letzte Ruhestätte steht die Kirche St. Elisabeth allen Menschen offen. Wer hier ein Begräbnis wünscht, kann ab 2.300 Euro einen Urnenplatz für 20 Jahre kaufen. Von diesen Einnahmen muss die Katholische Gemeinde St.Elisabeth als Träger auch die rund 775.000 Euro Umbaukosten für ihre Kirche finanzieren.

Der Innenraum des denkmalgeschützten Gotteshauses aus dem Jahr 1934 wurde vom Mönchengladbacher Architekten Burkhard Schrammen ohne Eingriffe in die Bausubstanz umgestaltet. In die Stelen und Urnenwände aus Stahl werden die Urnen mit der Aschekapsel eingefügt. Die Namen der Verstorbenen und auf Wunsch auch ein Zeichen oder Symbol können auf den Verschlussplatten aus Naturstein eingraviert werden.

"Tote und Lebende sollen an dieser Stätte des Gedenkens miteinander verbunden sein. Auch kulturelle Veranstaltungen sind hier geplant. Langfristig möchten wir die Grabeskirche als Trauerzentrum in Mönchengladbach etablieren", sagt Frank Cremers.

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