Gladbacher helfen den Flüchtlingen im ehemaligen Aldi

Für die Flüchtlinge im ehemaligen Aldi in Holt haben Gladbacher Kleidung, Decken und Spielzeug abgegeben.

Die Kinder freuten sich am Sonntag über die gespendeten Spielsachen.

Die Kinder freuten sich am Sonntag über die gespendeten Spielsachen.

Foto: Raupold/Ilgner (Archiv)

Mönchengladbach. Zeitweise standen am Samstag auf dem Parkplatz vor dem Discounter an der Aachener Straße mehr als 50 Autos. Decken, Kleidung und Kinderspielzeug wurde in großen Mengen abgegeben. Am Nachmittag wurden Gisela und Michael Hüske vom Ökumenischen Arbeitskreises für Asylfragen angerufen. „Es hieß, das Sortieren und Verteilen der Spenden sei nicht mehr zu schaffen“, sagt Gisela Hüske.

Die Kinder freuten sich am Sonntag über die gespendeten Spielsachen.

Die Kinder freuten sich am Sonntag über die gespendeten Spielsachen.

Foto: Raupold/Ilgner (Archiv)

Schon seit 1992 sind sie und ihr Mann ehrenamtlich in den Flüchtlings-Containern an der Hardter Straße engagiert. Die Flüchtlingsunterkunft, die die Stadt für neun Monate angemietet hat, um dort aber nur im äußersten Notfall Menschen unterzubringen, war kurz nach Abschluss des Mietvertrags im Januar bereits komplett belegt.

Die Kinder freuten sich am Sonntag über die gespendeten Spielsachen.

Die Kinder freuten sich am Sonntag über die gespendeten Spielsachen.

Foto: Raupold/Ilgner (Archiv)

80 Flüchtlinge aus den Balkanländern, vielfach kinderreiche Familien, aber auch Alleinstehende, sind seitdem in den Bretterverschlägen, die die Stadt in den ehemaligen Verkaufsraum hat einbauen lassen, untergebracht. Viele der Flüchtlinge sind traumatisiert.

Die Kälte in dem großen Raum, die Enge, in der die Menschen leben müssen und die spartanischen sanitären Anlagen in Blechcontainern, die draußen auf dem Vorplatz stehen, haben dazu geführt, dass eine große Zahl Kinder und auch viele Erwachsene unter Infektionskrankheiten leiden. „So viel Hilfsbereitschaft haben wir uns nicht vorstellen können“, berichten Gisela und Michael Hüske. Als sie in der Flüchtlingsunterkunft ankamen, trafen sie auf ein Gefühlschaos unter den Flüchtlingen, die nicht fassen konnten, in welchem Maß sie beschenkt wurden. Mit vereinten Kräften habe man damit begonnen, die Spenden zu sortieren, um sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen. „Neuwertige Fahrräder, hochwertige Daunenjacken, Decken, Spielzeug — alles wurde in die Einrichtung gebracht.“ Zu späterer Stunde habe man den Parkplatz absperren müssen. „Wir waren dem ungebremsten Ansturm nicht mehr gewachsen.“

Am Sonntag, ging es weiter. Bei Ehepaar Hüske standen die Telefone nicht still. Einer der geholfen hat: Wilfried Theißen, Chef der Dorthausener Bruderschaft und des Heimatvereins. „Meine Familie hat mir seit Samstag keine Ruhe gelassen“, sagt er. Am Sonntag machte er sich mit seinem vollgepackten Fahrrad auf den Weg. „Meine Enkelinnen hatten mir zwei Tüten mit Spielzeug mitgegeben, und ich hatte ein paar dicke Decken dabei.“ Er sei von den Flüchtlingen sehr freundlich empfangen worden.

Ehepaar Hüske sieht inzwischen die Gefahr, dass an der Aachener Straße zu viele Spenden abgegeben werden und die Flüchtlinge in den anderen Unterkünften leer ausgehen. „Wir haben bereits damit begonnen, die Spenden gleichmäßiger zu verteilen.“ Wer Geld spenden will, das beispielsweise in Sprachkurse und Hausaufgabenbetreuung investiert wird, kann das auf das Spendenkonto des Arbeitskreis Asyl überweisen: Konto-Inhaberin ist Deborah Shurety-Rübsteck, Konto bei der Volksbank MGgG, IBAN DE88310605172010189015, BIC GENODED1MRB. Weitere Informationen gibt es im evangelischen Gemeindebüro Rheindahlen, Südwall 32, Telefon 02161 584508.

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