Gesamtschule: Eltern sollen sich wehren

Abweisung: Initiative ruft zum Widerstand auf. Am Dienstag trifft man sich im DGB-Haus.

Mönchengladbach. Die MIGS, die Mönchengladbacher Initiative Gesamtschule, ruft "abgewiesene" Eltern zum offenen Widerstand auf. Gerade am Beispiel Neuwerk zeige sich, dass der "Zug noch nicht abgefahren ist", sagte am Wochenende die MIGS-Vorsitzende Angelika Hofmann.

Jedes Jahr ist es das gleiche Bild. Hunderte Erziehungsberechtigte mit Gesamtschulwunsch für ihre Kinder bleiben draußen - der Platz reicht nicht für alle angemeldeten Schüler. Für das neue Schuljahr 2010/2011 sind es rund 460 Kinder, die eine rote Karte bekommen. In diesen Tagen erhielten sie den Ablehnungsbescheid vom Stadtschulamt.

Scheiterte in der Vergangenheit eine 6. Gesamtschule am politischen Willen von CDU und FDP, ist jetzt die Ampel-Koalition nicht in der Lage, die Sechste einzurichten. Die FDP macht nicht mit.

Als Trostpflaster wurde ampelseitig vereinbart, etwa 90 Kinder zusätzlich anzunehmen - an der Gesamtschule Espenstraße und in Neuwerk gleich 60. Die Bezirksregierung spielt aber nicht mit, will von den 60 lediglich 29 einschulen. SPD, Bündnis-Grüne und FDP geben sich damit zufrieden.

Nicht aber die MIGS und die Eltern, die ablehnende Post aus Neuwerk bzw. vom Schulamt bekamen. Hofmann meint, dass Neuwerk durchaus eine weitere Klasse für die 29 (abgewiesenen) Kinder anbieten könne. Deshalb sollten sich "die verzweifelten Eltern, die sich jetzt bei der MIGS melden" wehren.

Wie man das macht, sollen Eltern, die weiterhin an einem Gesamtschul-Platz interessiert sind, in einer Info-Veranstaltung am Dienstag, 19.30 Uhr, im DGB-Haus, an der Rheydter Strasse 328 erfahren. Dabei gehe es auch um Hinweise, wie man sich juristisch wehren kann. Hofmann: "Mit einer Absage ist es noch nicht unbedingt vorbei, manchmal braucht man eben auch Beharrlichkeit."

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert die Ampelkoalitionäre auf, die versprochenen 90 Plätze auch anzubieten. Dazu sei allerdings Mut nötig. Notfalls müssten die Politiker in Düsseldorf mit mehr Nachdruck und Beharrlichkeit auftreten, sagt Vorsitzender Hans Lehmann.

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