Gericht: 19-Jährige verklagt Bethesda

Nach der OP klagt Laura (19) über Schmerzen, doch die Ärzte schicken sie nach Hause. Dann muss sie zur Not-OP.

Mönchengladbach. Der Eingriff war eigentlich Routine. Aus dem Bauchraum sollte ihr ein kleiner Tumor entfernt werden. Zumindest aus Sicht der Ärzte am Bethesda-Krankenhaus. Und auch Laura (19) hatte nach dem Gespräch mit den Ärzten keine Sorge, die Operation über sich ergehen zu lassen.

Doch nach dem ambulanten Eingriff klagt die 19-Jährige über extreme Schmerzen. "Mir wurde gesagt, dass das total normal sei und ich nach Hause gehen kann", sagt Laura. Zu Hause bricht Laura zusammen. Das Gefühl, als würde ihr jemand den Unterleib zerreißen, wird so unerträglich, dass sie zwei Tage nach der Entlassung zur Not-Op eingewiesen wird - diesmal ins Franziskus-Krankenhaus.

Dort erkennen die Mediziner sofort den Grund für die Schmerzen. "Bei der ersten OP ist die Harnblase zerstört worden. Durch das in den Bauchraum eindringende Urin kam es zum Nierenversagen", sagt Sabrina Diehl.

Die Rechtsanwältin aus Marl ist auf das Arzthaftungsrecht spezialisiert und vertritt die Gladbacherin. Für ihre Mandantin fordert sie ein Schmerzensgeld vom Bethesda. Streitwert: 69 000 Euro.

Beim ersten Termin im Zivilprozess vor dem Gladbacher Landgericht stellten sich die Bethesda-Anwälte auf den Standpunkt, dass das Krankenhaus ausreichend vor den Risiken der OP gewarnt habe.

"Dieser Argumentation können wir nicht folgen. Zudem verstehen wir nicht, warum das Bethesda nicht reagiert hat, als meine Mandantin über Schmerzen geklagt hat." Das Urteil folgt.

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