Gefährlicher Giftmüll in der Stadt gefunden

Das Insektengift DDT ist seit vier Jahrzehnten verboten — nun wurde ein großer Sack gefunden.

Gefährlicher Giftmüll in der Stadt gefunden
Foto: GEM

Axel Stamm kennt sich gut aus mit Giftmüll. Insofern war es ein Glücksfall, dass ausgerechnet der Experte des GEM-Schadstoffmobils den gefährlichen Fund am Altglascontainer an der Gladbacher Straße in Rheindahlen sofort einordnen konnte: Unbekannte haben dort einen geöffneten Papiersack mit etwa drei Kilogramm des hochgiftigen und verbotenen Schädlingsbekämpfungsmittels DDT entsorgt. Am Dienstagnachmittag entdeckte der Mitarbeiter des Entsorgers GEM dort den illegal entsorgten Giftmüll. Die GEM erstattete bei der Polizei Anzeige. „Dabei handelt es sich um ein schweres Umweltdelikt“, sagte GEM-Sprecherin Anne Peters-Dresen. Wie lange der unverschlossene Sack mit dem Giftmüll dort unentdeckt gelegen hat, ist unklar.

DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) war über viele Jahre das weltweit meistgenutzte Insektizid, seit 1977 ist es in Deutschland wie in den meisten westlichen Ländern aber streng verboten. Dabei handelt es sich laut GEM um ein auch für Mensch und Tier hochgiftiges Mittel, das sich leicht über die Luft verbreitet. Es steht im Verdacht, unter anderem Krebserkrankungen zu verursachen oder zu erregen. Akut wirkt DDT hauptsächlich auf das zentrale Nervensystem. Bei niedrigen Dosierungen kommt es zu einer Übererregbarkeit der Nerven, bei hohen zur Lähmung.

„Unser Mitarbeiter war richtig geschockt, als er den Sack durch Zufall hinter dem Container entdeckt hat“, so Peters-Dresen. Die GEM-Sprecherin betont, dass dieser Sondermüll gut verschlossen kostenfrei beim Schadstoffmobil hätte abgegeben werden können. Der Papiersack war allerdings schon so alt, dass er noch nicht einmal mit den üblichen Gefahrenzeichen gekennzeichnet war.

Nach der Anzeige liegt der Fall nun bei der Polizei. Dort werde nun geprüft, ob ein Straftatbestand besteht und dementsprechend Ermittlungen eingeleitet werden, sagte Polizei-Sprecher Jürgen Lützen. Dies sei immer dann der Fall, wenn Mensch und Umwelt gefährdet seien. Die Stadt geht davon aus, dass keine Altlasten in den Boden gesickert sind, so ein Sprecher.

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