Fusionen: Kirche soll trotz allem „in Rufweite“ bleiben

Durch Sparzwänge und daraus folgende Zusammenarbeit muss die Seelsorge neu organisiert werden. Die Gemeinden in Gladbach-Mitte haben alles geplant.

Mönchengladbach. Ausgangspunkt ist eine Kirche im Umbruch: Die Zahl der Kirchenbesucher und Priester nimmt rapide ab, das Bistum plagen finanzielle Sorgen. Und die Kirchengemeinden stehen vor einem Problem: Wie sollen sie die Seelsorge gewährleisten. Besonders in Fällen, in denen Gemeinden zu Gemeinschaften der Gemeinden zusammengeschlossen werden.

Die fünf Kirchengemeinden St.Albertus, St. Barbara, St. Elisabeth, St. Mariä Himmelfahrt und St. Mariä Rosenkranz wurden 2004 zur Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) MG-Stadtmitte mit rund 14 000 Katholiken zusammengeführt. Und die Pfarrgemeinderäte, Kirchenvorstände und ein Ausschuss aller Gemeinden standen vor der Aufgabe, ihre Seelsorge-Arbeit miteinander zu koordinieren.

"Es war eine mühselige Arbeit", sagte Propst Albert Damblon, der jetzt das neue Pastoralkonzept nach drei Jahren intensiver Zusammenarbeit der Gladbacher Innenstadt-Gemeinden vorstellte. Für die nächsten fünf Jahre hat der Ausschuss der GdG die Themen Gottesdienst, Kinder- und Jugendliche, Hilfe für Menschen in Not, Ökumene, Kooperation mit Kindertagesstätten, Seniorenarbeit sowie Schul-, Krankenhaus- und Cityseelsorge als Schwerpunkte der gemeinsamen Pastoralarbeit herausgearbeitet.

Der Koordination der Seelsorge habe das Prinzip des "Spezialisierens und Differenzierens" zugrunde gelegen, sagt Pastoralreferent Eugen Godoj. So sei etwa die Citykirche am Alten Markt (St. Mariä Himmelfahrt) für die Cityseelsorge in Gladbach zuständig. Der Pastoralreferent sieht das zukunftsorientierte Pastoralkonzept, obwohl es aus der Not geboren sei, auch als eine "echte Chance und Herausforderung" für die Seelsorgearbeit in den fünf Innenstadtgemeinden.

"Wir sind stolz auf das, was entstanden ist", sagt Albert Damblon. Fünf Gemeinden, die "gewohnt sind, selbstständig zu leben und zu arbeiten", seien aufeinander zugegangen. Ziel sei es gewesen, dass in den einzelnen Seelsorgebereichen vor Ort pastoral gearbeitet werden könne und die "Kirche in Rufweite" bleibe, sagt Damblon, der auch Pfarrer von St. Mariä Himmelfahrt ist.

Das neue Pastoralkonzept ist auch Grundlage für die Arbeit der neuen Gemeinde, die das Bistum Aachen am 1. Januar 2010 durch die endgültige Fusion der fünf Gemeinden der GdG-Mönchengladbach-Stadtmitte bildet. Dann werden die bisherigen Kirchengemeinden aufgelöst, ein neuer Name muss gefunden werden. Ob die neue Gemeinde St. Vitus, St. Benedikt oder ganz anders heißt, "entscheidet allein das Bistum", sagt Probst Damblon.

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