Flughafen: Steigt die CDU aus?

SPD-Kritik: Während die Landes-CDU nach Weeze schiele, weine Gladbachs CDU Krokodilstränen, sagt Hans-Willi Körfges.

Mönchengladbach. Für den SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Willi Körfges und seinen Parteifreund Lothar Beine hat die NRW-CDU den Gladbacher Flughafen längst abgeschrieben. Während die Gladbacher Christdemokraten nach der Absage aus Düsseldorf "Krokodilstränen" weinten, gehe die Landes-CDU auf Distanz.

Körfges zitiert Äußerungen des CDU-Politikers Manfred Palmen. Der parlamentarische Staatssekretär im Düsseldorfer Innenministerium hatte eine Zusammenarbeit zwischen den Flughäfen Düsseldorf und Weeze angeregt. Wenn Düsseldorf, Mehrheitsgesellschafter am Gladbach-Aiport, hier Ende 2010 aussteige, werde "viel Geld" frei, hatte Palmen formuliert.

Gemeint: Noch bis Jahresende übernimmt die Düsseldorfer Flughafen GmbH die jährlichen Gladbacher Flughafen-Verluste von über fünf Millionen Euro. Es wird erwartet, dass Düsseldorf diesen Vertrag nun kündigt und folglich ab 2011 keine Miesen mehr abdeckt.

SPD, FDP und Bündnis-Grüne stünden zu einem Ausbau, solange das wirtschaftlich und finanziell Sinn mache, sagt Fraktionschef Lothar Beine. Allerdings ist Hauptgesellschafter Düsseldorf aus diesem Millionen-Vorhaben ausgestiegen, die WZ berichtete. Gladbach hat somit im Falle der Erweiterung mit einer auf etwa 1800 Metern verlängerteb Start- und Landebahn ein riesengroßes Finanzproblem. Beine sagt aber auch: "Wir werden keinen Verkehrslandeplatz mit jährlichen Millionen Euro Subventionen für Lustflieger und Flugschüler unterstützen."

Die Junge Union (JU) sieht weiterhin eine Zukunftschance für den Niers-Airport. Das ablehnende Verhalten der Düsseldorfer sei "kein Anlass, die Idee eines Ausbaus zu begraben", sagt JU-Vorsitzender Martin Heinen. Insbesondere die Bündnis-Grünen sollten Abstand davon nehmen, Umweltfragen und wirtschaftlich existenzielle Zukunftschancen bei diesem Thema gegeneinander auszuspielen. Und: OB Norbert Bude solle das brisante Flughafen Anliegen endlich zur Chefsache machen. Der SPD-Politiker hatten sich in der Vergangenheit mehrfach für die Expansionspläne ausgesprochen.

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