Filiale in Windberg zeigt die Sparkasse der Zukunft

15 von 38 Zweigstellen der Stadtsparkasse werden künftig geschlossen, die bestehenden werden nun nach Windberger Vorbild umgestaltet.

Filiale in Windberg zeigt die Sparkasse der Zukunft
Foto: Raupold

Den nahezu siebenstelligen Eurobetrag, den die Stadtsparkasse an der Annakirchstraße in nur drei Monaten und bei laufendem Betrieb verbaut hat, sieht man nicht nur anhand der Tatsache, dass sich das Interieur vollständig gewandelt hat und entsprechend der Kundenwünsche transparenter, offener gestaltet wurde.

Nichts Geringeres als die Blaupause für alle künftigen Modernisierungsarbeiten von Sparkassenfilialen ist in Windberg zu bestaunen. Das geht los bei dem interaktiven Touch-Pult im Selbstbedienungsbereich mit den Geldautomaten — hierüber können die Kunden auch außerhalb der Öffnungszeiten per E-Mail Kontakt mit ihren persönlichen Beratern aufnehmen. Neuartig sind auch die drei Dialogplätze im vorderen Teil der Filiale: Hier können alle Finanz-Aktionen des täglichen Lebens bis hin zu Kassengeschäften abgewickelt werden, die Terminals können zu anderen Zeiten aber auch als reguläre Arbeitsplätze verwendet werden.

Ebenso stilbildend sind die vier „Beratungs-Kuben“: Gleichzeitig transparent als auch schalldicht und diskret, ermöglichen sie nicht zuletzt einen gemeinsamen Blick auf den Beratungsmonitor für Kunde und Berater. In Zukunft soll sich dies sogar über eine gemeinsame Oberfläche auf allen Endgeräten abspielen. Der Kunde kann so etwa zuhause anfangen, eine Finanzierung durchzuspielen — und diese dann mit seinem Berater in der Filiale fortführen. Denn, das hätten neueste Umfragen gezeigt, sagt der Vorstandsvorsitzende Hartmut Wnuck: Quer durch alle Altersgruppen werde immer dann, wenn es um die wichtigen Entscheidungen des Lebens geht, die persönliche Beratung vor Ort nach wie vor gewünscht. „Wir wollen die Kunden nicht wegschicken an Automaten“, sagt Filialleiter Lutz Kels. Daher sei alles darauf ausgerichtet, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen: einerseits digitaler, online-affiner zu werden und Brot-und-Butter-Aktivitäten zu beschleunigen, während zugleich mehr als bisher der Fokus auf den Dialog von Mensch zu Mensch gelenkt wird. Es gebe schlichtweg nicht „den Online-Kunden“ und „den Filial-Kunden“ — man müsse allen alles anbieten.

Deswegen gibt es WLAN in der Filiale, wird das App-Angebot der Sparkasse stetig um neue Funktionen erweitert, wird in zentrales Kunden-Service-Center und Internetfiliale investiert.

Nach und nach sollen alle Filialen konzeptgetreu umgebaut werden. „In der Schlüssigkeit und Konsequenz, mit der wir das umsetzen, sind wir deutschlandweit in der Spitzengruppe“, sagt Wnuck. Los geht es 2017 mit dem Erdgeschoss der Hauptstelle am Bismarckplatz, Westend und Eicken. Für die Kunden des Geldinstituts sollen die Investitionen nicht zuletzt eines zeigen: dass sich die Stadtsparkasse auch ungeachtet der angekündigten Schließung von 15 ihrer 38 Filialen, die am 17. März 2017 anläuft, mitnichten aus der Fläche zurückzieht.

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