Ferien: Ansturm aufs Tierheim

In diesem Sommer haben die Mitarbeiter am Hülserkamp besonders viel zu tun – mit Dutzenden von Hunden und Katzen.

Mönchengladbach. Die Zahlen sorgen für Bestürzung unter Tierfreunden: "Wir haben dieses Jahr bereits mehr als 200 Katzen bekommen, im selben Zeitraum des vergangenen Jahres waren es lediglich an die 100", berichtet Jasmin Dickmanns, Mitarbeiterin im Tierheim der Stadt Mönchengladbach.

Derzeit "sitze" man noch auf 70 Stubentigern - "wir sind extrem voll", so die Tierpflegerin. Insgesamt seien in der ersten Jahreshälfte 175 Hunde aufgenommen worden, momentan befinden sich noch über 30 in der Obhut der Pfleger am Hülserkamp.

Als Hauptgrund für den traurigen Andrang wird die Sommer-, sprich Ferienzeit genannt. Sie sollte "für viele Hunde und andere Tiere eigentlich die beste Zeit des Jahres sein", sagt Tierheim-Leiterin Charlotte Kaufmann.

Hätten die Besitzer doch jetzt viel Zeit, sich um die "kleinen Lieblinge" zu kümmern. Aber: "Wenn die Ferne ruft, die Koffer gepackt sind und es eigentlich losgehen könnte, fällt vor allem Hundehaltern erst ihr vierbeiniger Freund ein." Die Folge seien ausgesetzte Tiere.

Doch es wird auch eine andere Variante als die berühmt-berüchtigte Raststätte genutzt, um die lästig gewordenen Hunde, Katzen, Kaninchen oder Meerschweinchen los zu werden. "Leute behaupten, sie wollten Fundtiere bei uns abgeben, aber wir merken oft, dass es die eigenen Tiere sind", erzählt Dickmanns. Bei 90 Prozent der Katzen sei das der Fall, schätzt sie, bei Hunden ist es nicht viel anders.

Charlotte Kaufmann betont, dass die Kapazitäten des Heims begrenzt sind und wirbt für die Aufnahme "ihrer" Tiere in Familien: Wer sich nach reiflicher Überlegung für ein Tier entschlossen habe, sollte vor dem Gang zum Züchter das Tierheim aufsuchen. "Unter Umständen ist dort genau der richtige Hund für die Familie dabei. Der Funke muss einfach zwischen Mensch und Tier überspringen."

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