Feierlaune: Eine ganze Stadt auf den Beinen

Rund 200000 Menschen feierten am Wochenende entlang der Brucknerallee das Eine-Stadt-Fest.

Mönchengladbach. Ob die Stadt wegen des Festes weiter oder enger zusammenwächst? Das lässt sich nicht so leicht sagen. Aber die Brucknerallee, die die beiden Stadtteile Rheydt und Mönchengladbach verbindet, ist ganz sicher eine der schönsten Straßen der Stadt und bietet eine tolle Kulisse für das "Eine-Stadt-Fest".

Weil das Wetter ebenso traumhaft ist, hielt es Organisator Marco Rothermel für wahrscheinlich, dass bis Sonntagabend 200000 Besucher über die 2,5 Kilometer lange Feststrecke flaniert sind. "Gestern Abend waren es bereits 50000 Besucher" sagt er am Samstagnachmittag.

Sein Stand mit Feinkost-Catering ist Teil der kulinarischen Meile, an deren einen Ende man sich mit Popcorn, Lebkuchenherzen, Currywurst und Crepes laben kann.

Am anderen Ende findet man Caterer wie Cappuccino von der Hindenburgstraße und Rothermel, wo die Biertische stilvoll mit Blumen dekoriert sind, die Bedienung im Livree agiert und auch anspruchsvolle Gaumen auf ihre Kosten kommen.

"Sie können bei uns Hummer und Austern bestellen", sagt Rothermel. 400 Personen finden an seinen Tischen Platz "und abends sind alle voll", sagt er.

In diese Abteilung gehört auch die Cafférösterei von der Dahlener Straße. Inhaber Jürgen Broisch hat eine italienische Kaffeemaschine auf die Ladefläche eines Mini-Transporters gepackt und brüht hier Tasse um Tasse feinen Kaffee aus selbstgerösteten Bohnen. Er hat sogar die blaue Mülltüte an seinem Stand stilvoll mit einem alten Kaffee-Sack aus Jute umhüllt.

Der ATV Biesel aus Giesenkirchen verkauft Karten für die große Fete anlässlich seines 100-jährigen Bestehens im September, bei der auch Brings auftreten wird. Und der MKV wirbt mit dem als Dixie-Klo getarnten MKV-Shop ("Ein Kassenhäuschen" - so MKV-Chef Bernd Gothe) für seinen Freundeskreis.

"In dem können auch Privatpersonen Mitglied werden", sagt Jürgen Schiffer, der diese Vereinigung innerhalb des MKV betreut. "Wir brauchen Finanzquellen für den Veilchendienstagszug. Die Sponsoren können nicht mehr so viel tun."

Auf der Kunstmeile ist vor allem Schmuck zu finden. Aus der Werkstatt der Gladbacherin Marianne Schläger kommt günstiger Glas-Perlenschmuck. "Ich bin zufrieden mit dem Fest", sagt sie. "Ich habe schon meine Stammkunden."

Die Kollegin aus Köln, die zarte schlichte Silberformen an weiche Ziegenlederbänder hängt, sieht das nicht so. "Und hier gegenüber tritt immer wieder der Leierkastenmann auf". Komm weiter", sagt Stephan Lenzen zu seiner Frau Michéle.

"Du hast schon eine Kette, du brauchst doch keine mehr." Ein Stand mit Edelsteinen und Mineralien bietet auch Abgüsse von Ammoniten, eine Tintenfischart, die ein Schneckenhäuschen als Luftkammer benutzte und vor 170 Millionen Jahren die Weltmeere bevölkerte.

Auf der Hauptbühne moderiert Frank Nießen den Auftritt von Robeat, "Der Mann, der jeden Morgen ein Schlagzeug frühstückt." Eine Firma für Computerspiele hat den jungen Mann aus Stuttgart kommen lassen, der täuschend echt und exakt die Beats mit kehliger oder tiefer Stimme aus seinem Mund kommen lässt, die immer wieder mit dem Gesang seiner feinen Gesangsstimme abwechseln, und das Publikum vor der großen Hauptbühne verblüffen und begeistern. Auch Sunny, Obergärig und Booster treten hier auf.

Auch Jünter ist auf dem Fest. Ständig umringt von Kindern die ein Autogramm wollen, kommt er nur langsam weiter.

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