FDP: Andreas Terhaag (Wahlkreis 50)

Andreas Terhaag kandidiert für die FDP (Wahlkreis 50).

Sie haben sich als Kandidat aufstellen lassen, obwohl sie nach allen Regeln der Vernunft nicht in den Landtag einziehen können, weil Ihnen die Liste nicht helfen wird. Warum kandidieren Sie trotzdem?

Teerhag: Die erste Motivation ist das Gesamtziel fünf Prozent plus x für die FDP. Wenn das erreicht ist, würde ich mich über ein ordentliches Erststimmenergebnis freuen. Und wenn es dieses Mal nicht klappt, versuche ich es gern wieder, um die Interessen von Mönchengladbach im Landtag zu vertreten.

Glauben Sie, dass Ihre Partei an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern könnte?

Teerhag: Mit Christian Lindner als Spitzenkandidat ist wieder neuer Schwung in die FDP gekommen, darum ganz klar: „Die FDP wird in den Landtag einziehen“.

Wenn es die FDP in den Landtag schafft, für was will sich Ihre Partei dort einsetzen?

Teerhag: Nordrhein-Westfalen braucht nach zwei Jahren Schuldenpolitik der SPD und Grünen einen Neuanfang. Die FDP setzt auf eine Politik, die das Land aus der Abhängigkeit der Finanzmärkte befreit. SPD und Grüne haben auf Pump und Kosten der nächsten Generationen Wahlgeschenke finanziert und dies als „gute Schulden“ für vorsorgende Politik verklärt. Ein Konzept, das schon in Griechenland nicht funktioniert hat. Die FDP steht für eine ernsthafte Verantwortung für die Zukunft. Politik ist nur in dem Rahmen möglich, den die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit erlaubt.

Was kann Ihre Partei im Landtag für Mönchengladbach tun?

Teerhag: Die Stadt Mönchengladbach wird sich mit Hilfe der FDP am Stärkungspaket des Landes beteiligen. Damit wird ein erster Schritt hin zur Entschuldung und Handlungsfähigkeit der Stadt geleistet. Unsere Kommunen müssen aber auf eine dauerhafte, solide Basis gestellt werden. Dabei sind Bund, Land, aber auch die Kommunen selbst gefordert. Wir brauchen deshalb eine Gemeindefinanzreform, die für stabile Einnahmen in den Kommunen sorgt, hierfür setzt sich die FDP ein.

Was erwarten Sie von der neuen Landesregierung?

Teerhag: Vor allem, dass keine weiteren Schulden zulasten der nächsten Generationen gemacht werden.

In wem sehen Sie oder sehen Sie nicht mögliche Koalitionspartner?

Teerhag: Ich war und bin kein Freund einer Koalitionsaussage. Wichtig ist, dass viel liberale Politik umgesetzt werden kann. Dass es dabei mit der FDP keine Koalitionen mit rechts- oder linksextremistischen Parteien geben wird, versteht sich von selbst.

Nennen Sie jeweils drei Stichpunkte/Ziele, für die Ihre Partei in den folgenden Ressorts steht:

Finanzen: Einhalten der Schuldenbremse; Abbauen der Schulden; Einsparungen durch Straffung der Verwaltung

Inneres/Kommunales: Gemeindefinanzreform für dauerhaft verlässliche Einnahmen; Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit; mehr öffentlich-rechtliche Partnerschaften.

Wirtschaft: Vergaberecht vereinfachen; umfassende Breitbandversorgung auch für den ländlichen Raum; „Privat vor Staat“

Bildung: flexiblere Betreuungszeiten; starke Gymnasien; verantwortungsvoller finanzieller Beitrag der Studierenden zur Verbesserung des Angebotes.

Sport: Schulsport sichern und stärken; weitere Sportschulen; Entbürokratisierung der Vereinsarbeit.

Familie: Schaffung ausreichender, zeitlich flexibler und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuungsangebote; Erhöhung des Kindergeldes; Verbesserung der Beschäftigungs-Chancen für Geringqualifizierte, um Kinderarmut zu vermeiden.

Gesundheit: Sicherstellung der wohnortnahen Versorgung mit Haus- und Fachärzten; mehr Vielfalt und Kooperationen im Krankenhauswesen; Abschaffung der Praxisgebühr.

Umwelt: Vernunftgeleitete Politik, die für Arbeitsplätze und Umwelt gleichermaßen gute Lösungen hervorbringt; Kohlendioxid-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent senken; Beendigung der Blockade bei effizientem Kraftwerksbau.

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