Familien entdecken die Berggarten-Oase

Transition-Town-Initiative informierte über Gemüse-Anbau und Heilpflanzen.

Familien entdecken die Berggarten-Oase
Foto: Isabella Raupold

Am hinteren Ende des Beetes steht Hannelore Fränken, gebückt, mit den Händen in der feuchten Erde, es nieselt und ist windig an diesem Samstag. „Hallo“, sagt sie mit strahlendem Lächeln und tritt aus dem Beet heraus. Willkommen in der Berggarten-Oase.

Ein bisschen versteckt liegt dieser kleine Ort, auf halbem Weg der Treppen rechts der Musikschule zur Volkshochschule. Noch erkennt der ungeschulte Blick unter dem Grün nicht, was hier wächst: Tomaten, Paprika, Möhren und Kartoffeln. Da machen es einem die Kräuter am Rand schon leichter, Estragon und Schnittknoblauch, aber auch Ananasminze und Beinwell, eine Heilpflanze bei Muskelbeschwerden. Hannelore Fränken führt durch den Garten, erklärt, was beim Anbau welcher Pflanzen notwendig ist. Wer Kohl und Sellerie beisammen anpflanzt, benötigt keine Chemie — die Pflanzen „beschützen“ sich gegenseitig vor Schädlingen. Gleiches gilt für Möhren und Zwiebeln. Die Transition-Town-Initiative Mönchengladbach kümmert sich um diesen interkulturellen Bürgergarten. Derzeit vernetzt sich die Initiative in der Stadt, die Vereinsgründung steht an.

„Auch die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und der Stadt funktioniert gut“, sagt Mitbegründer Walter Jost. Einmal im Monat soll es einen Familientag geben. Eltern und Kinder können dann gemeinsam Gemüse säen und etwas vom Wissen der Transition- Town-Mitglieder mitnehmen. „Mit den Kindern wollen wir zum Beispiel Kartoffeln in einem Sonnenofen zubereiten“, sagt Fränken.

Nach dem erfolgreichen Kindertag mit dem Nabu im vergangenen Jahr gibt es so einige Ideen, die im Berggarten noch umgesetzt werden können. Auch Bantam-Mais will Fränken in die Erde bringen, eine gentechnisch unveränderte Sorte — bei Mais inzwischen Ausnahme statt Regel. Im Internet kann diese Aussaat dann registriert werden. Das soll verhindern, dass in der Nähe gentechnisch veränderte Sorten angepflanzt werden und die ursprünglich belassene Saat verunreinigt wird. Das wiederum kommt den Wildbienen zu Gute, die sich im „Bienenhotel“ im Berggarten niedergelassen haben. Auch über diese Arten können Groß und Klein bei den Familientagen etwas lernen.

Der nächste Familientag findet am Sonntag, 21. Juni, im Rahmen des Berggartenfestes der Volkshochschule (VHS) statt. Wer vorab schon etwas mehr erfahren will, findet Informationen im Internet.

www.berggartenoase.de.vu

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