Eine Villa als alternde Diva

Kinder untersuchten den Hugo-Junkers-Park.

Mönchengladbach. Tot ist für die Schüler des Hugo-Junkers-Gymnasiums der Schulhof für die Sekundarstufe I. Und das, obwohl es dort Basketballkörbe und eine Tischtennisplatte gibt.

Dieses ist nur ein Ergebnis eines zweitägigen Workshops, mit dem die Stadt herausfinden wollte, was sich Kinder und Jugendliche von einer Neugestaltung des Hugo-Junkers-Parks erwarten. Durchgeführt hatte ihn der Verein „Jas — Jugend, Architektur, Stadt“ mit kreativen Mitteln. So begegneten etwa die beteiligten Schüler der Grundschule Pahlkestraße, des Hugo-Junkers und Kinder der Tagespflegegruppe der Villa Haus St. Stephanus im Park Schauspielern, die einzelne Elemente des Areals versinnbildlichten. Anschließend sollten die Kinder sagen, wie sie sie empfunden hatten.

Die Villa etwa war eine alternde Diva, der die Kinder Einsamkeit attestierten. Und dem unmodern daherkommenden Schulhof im Innenhof des Gymnasiums verordneten sie frisches Make-Up, und ein moderneres Outfit.

Unzufrieden waren sie auch mit den Schulhöfen der Grundschule. „Die waren ihnen zu nervös. Die wollten sie beruhigen“, erklärt Barbara von Jagow von Jas. „Die sind 30 Jahre alt“, sagt Hugo-Schulleiter Wolfgang Bremges. „Die Kinder damals waren ganz anders, hatten andere Bedürfnisse.“

Angstbesetzt erschienen den Kindern die Unterführungen unter denen man von Park aus die Gartenstraße passieren kann. „Die wünschten sie sich heller“, sagt von Jagow. Und nachts war der Park, dargestellt als ein dunkle Gestalt, ein Angst-Raum.

Alle Ergebnisse sollen nun den 25 Landschaftsarchitekturbüros zur Verfügung gestellt werden, die sich am Wettbewerb zur Neugestaltung des Parks beteiligen.

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