Der Anlass: Alle Berufskollegs (Berufsschulen) sollten vom Land aus einem Sonderfonds der Europäischen Union Investitionsmittel von 150 Millionen Euro bekommen. Auf Gladbach wären rund 5,7 Millionen Euro entfallen.

In Windeseile, nämlich vom 16. Januar bis zum 20. Februar, stellten Schulen und Fachbereiche der Stadt Listen möglicher Anschaffungen und Sanierungen zusammen. Dann gingen die Förderanträge, fein säuberlich für die ministerielle Bürokratie formuliert, auf die Reise nach Düsseldorf.

Und dort heißt es jetzt, dass es doch nicht so viel Geld gibt. Wegen einer "Panne bei der Kommunikation" würden nicht 150, sondern "nur” 28 Millionen Euro ausgeschüttet. Gladbach kann demnach noch mit knapp 2,8 Millionen Euro rechnen. Fischer besänftigt: "Das ist ja auch noch ein stattlicher Betrag".

Zahlreiche Maßnahmen waren geplant, die der Ausstattung und damit der Ausbildung der Schüler zugute kommen sollten. Die Erweiterung der Ausrüstung zum Beispiel. Oder die Anschaffung von dringend benötigten neuen Rechnern.

Unter Hochdruck habe man in enger Abstimmung zwischen Stadt und Berufskollegs gearbeitet, um die Projekte wie gefordert schnellstmöglich anzumelden. Die finanziellen Zusagen aus dem Sommer-Ministerium seien unmissverständlich gewesen, sagt der Leiter eines Kollegs zur WZ. Und fügt hinzu: "Wir sind doch nicht irgendwelche Deppen, die da was falsch verstanden haben.” Hunderte von Arbeitsstunden seien sowohl in den Kollegs als auch bei der Stadt geleistet worden.

"Schlamperei” oder "Stopfen anderer Haushaltslöcher” - nur so kann sich die SPD-Landtagsfraktion die neue Panne im Ministerium erklären.