Eine Frau kämpft fürs Pahlkebad

Die passionierte Sauna-Gängerin Siglinde Breuer ist auf den Barrikaden. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Stadtbad vor dem Abriss zu retten.

<strong>Mönchengladbach. Sechs Millionen Euro - soviel würde eine Sanierung des Rheydter Stadtbads der NVV nach kosten. Für dieses Geld könne das "Pahlkebad" auch gleich abgerissen und neu aufgebaut werden. Pläne sehen unter anderem vor, ein 25 mal 12,5 Meter großes Becken zu bauen. Die jetzige Sauna würde komplett wegfallen und die Caféteria durch Getränkeautomaten ersetzt. Das Stadtbad wird dann zu einem reinen Sportbad, ohne Angebote für Familien. Das wollen viele Rheydter verhindern und gehen auf die Barrikaden.

"Ich musste etwas tun. Ich hatte es satt."

Allen voran Siglinde Breuer. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Stadtbad vor dem Abriss zu retten. Dafür sammelt sie Unterschriften von Gleichgesinnten. "In der Sauna habe ich immer wieder gehört, dass sich die Menschen darüber aufregen und dachte dann, dass ich etwas tun muss. Ich hatte es satt", sagt Breuer und sieht viele Probleme mit einem Neubau des Stadtbades einhergehen: Die Eintrittspreise für ein neu erbautes Bad würden teurer und die Einrichtung verliere seine Atmosphäre, wenn die Tribüne wegfällt.

Ganz wichtig sei auch der Sozialfaktor: "Es haben sich viele Schwimmgruppen und sogar Freundeskreise gebildet, die zusammen in die Sauna gehen. Diese Kreise würden zerstört werden. Nicht jeder kann auf Hotelsaunen ausweichen", sagt Breuer.

Einen Ersatz für die Sauna des Stadtbades zu finden, sei vor allem für ältere Menschen, die nicht weit fahren können, ein Problem. Eine Sanierung wäre ihrer Ansicht nach komplett ausreichend: "Wenn die zur Zeit nur funktionelle Sauna durch Farbe an den Wänden und etwas Musik im Hintergrund attraktiver gemacht wird, würden sie sicherlich auch mehr Menschen nutzen."

Am Wochenende stand Breuer auf dem Eine-Stadt-Fest, um dort noch mehr Menschen für ihre Aktion zu gewinnen. Und sie hatte Erfolg: "Ich habe ganze 330 Unterschriften zusammenbekommen."

Diese Woche liegt Siglinde Breuers Unterschriftenliste noch im Foyer des Stadtbades aus. Danach soll sie an die zuständigen Politiker weitergereicht werden.