Ein Hauch von Bollywood

Prinz Rama begeisterte im Theater im Nordpark große und kleine Zuschauer.

Mönchengladbach. Der Affenkönig ist eindeutig der Liebling. Er wird nach der Premiere von "Prinz Rama" am Samstagabend im Theater im Nordpark (TiN) mit dem meisten Applaus und vielen Bravo-Rufen bedacht. Als Helfer von Prinz Rama, der seine schöne Frau Sita aus den Klauen des Dämonenkönigs Ravana befreit, hat er sich besondere Verdienste erworben. Doch wichtiger sind den Eltern und Kindern die lustigen Affenbewegungen, die pantomimische Züge tragen, und dennoch Tanz bleiben, selbst wenn Takashi Kondo sich akrobatisch um die eigens für den Affen aufgestellte Stange schwingt.

Auch den Dämonenkönig Ravana mögen die Zuschauer sehr. Emmerich Schmollgruber gebärdet sich wunderbar wild und kraftstrotzend. Die Rolle des Bösen hat im asiatischen Märchen auch ihre tragische Seite.

Ravana darf die schöne Prinzessin Sita (Yasuko Mogi) nicht berühren, wenn sie das nicht will und verzehrt sich vor Sehnsucht und Verlangen nach ihr - denn sie ist selbstbewusst und nutzt ihre Stärke so gut wie möglich.

Es ist ein zauberhaftes Stück Theaterwelt, die Robert North zusammen mit dem Komponisten Christopher Benstead geschaffen hat. Eine Welt, in der jede Emotion ihren eigenen Rhythmus hat.

Vier Schlagzeuger bedienen am Bühnenrand 80 Instrumente, Hammerwerke und Vibraphone erklingen, die Schläge der Trommeln sind energiegeladen, aber auch sanft und einfühlsam. Dazu Saxophon oder Klarinette. Klänge, die man so im Tin noch nicht gehört hat und die die Zuschauer unmittelbar gefangen nehmen.

Angenehm, dass bei dieser Musik die Mängel der Akkustik des TiN nicht auffallen. Der Erzähler Tobias Wesseler hilft mit schlichten Worten (Text: Christopher Benstead), sich in der Welt zurechtzufinden. Die Kostüme von Monica Torchia bringen einen Hauch von Bollywood ins TiN.

Bedauerlich ist lediglich, dass nicht einmal die Premiere im TiN ausverkauft ist.

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