Eicken: Verkauft die Stadt Häuser wegen ECE?

Eine stadtinterne Transaktion soll 2,4 Millionen Euro in die tiefrote Stadtkasse bringen. Nach WZ-Informationen verkauft die stadteigene Stadtentwicklungsgesellschaft (EWMG) im Auftrag der Kommune zahlreiche Häuser im Bereich Eickener Straße an die Wohnungsbaugesellschaft GWSG. Auch die ist im Besitz der Stadt. Die EWMG makelt den Häuser-Deal und kassiert Provision dafür.

Mönchengladbach. Stadtkämmerer Bernd Kuckels (FDP) kann aber nicht nur mit den Häuser-Millionen rechnen. Die EWMG wird ihm für das Geschäftsjahr 2006 rund 4,9 Millionen Euro aus dem Gewinn überweisen. Die Stadtgesellschaft erzielte im vergangenen Jahr einen Nettoerlös von gut fünf Millionen Euro.

Während der Eickener Immobilien-Verkauf offiziell damit begründet wird, die Gebäude mit den Hausnummern 445 bis 479 seien "dringend sanierungsbedürftig, folglich sei es sinnvoll, sie loszuwerden", hatten Oppositionspolitiker gestern eine andere Erklärung parat. Sie glauben, dass der plötzliche Verkauf im Zusammenhang mit dem großen ECE-Shopping-Projekt steht.

Die Stadt hat sich nämlich verpflichtet, die Verkehrsinfrastruktur in Richtung "ECE-Centro" deutlich zu verbessern. Zudem soll ein Teil der Steinmetzstraße für den ECE-Tempel getunnelt werden. Bis zu 14 Millionen Euro wird das alles kosten. Das Geld hat die hochverschuldete Stadt aber nicht. Sie kann es auch nicht, wie anfangs angenommen, aus dem Verkauf der Bökelberg-Grundstücke erwarten. Hier gibt es so gut wie keine Interessenten.

Folglich sind die Eickener Millionen mehr als willkommen. Angeblich plant die Stadtverwaltung die Veräußerung weiteren "Tafelsilbers", um ihren ECE-Anteil finanzieren zu können.

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