Ei, was fliegt denn da?

Die Sportfreunde Hehn richten für einen neuen Kunstrasenplatz die Deutsche Meisterschaft im Eier-Weitwurf aus.

Von der Kuhwiese in Hehn zur Weltmeisterschaft nach England — geht das? Das geht. Zumindest in der Spaßsportart Eier-Weitwurf, in der die DJK Sportfreunde Hehn am Samstag, 28. April, die Deutschen Meisterschaften ausrichten — gemeinsam mit der „World Egg Throwing Federation“, und ja, die gibt es wirklich. Das Gewinnerteam der Profi-Klasse in Hehn ist dann als Deutscher Meister qualifiziert für die Weltspiele, die im Juli in Swaton (Lincolnshire) in England stattfinden — klar, auf einem Eiland. Geworfen wird mit rohen Eiern, die nicht mehr zum Verzehr geeignet sind.

Ei, was fliegt denn da?
Foto: Ilgner

Doch nicht nur für Profis ist der Eier-Weitwurf in Hehn gedacht, jeder kann teilnehmen. Denn der Verein will mit dieser Aktion einen Teil des Geldes einnehmen, den er zum Bau seines Kunstrasens benötigt. Der Klub muss 100 000 Euro der insgesamt 730 000 Euro Baukosten aufbringen — das will er mit Sponsoren, Spenden und Aktionen erreichen, eine davon ist eben die Deutsche Eier-Weitwurf-Meisterschaft.

Die Idee dazu hatte Thomas Evers, der bei den Sportfreunden in der Vereinsentwicklung tätig ist. „Vor zwei, drei Jahren wollte ich mit ein paar Freunden etwas Lustiges machen“, erzählt Evers. „Ich habe erst an Schottenspiele mit Baumstammwerfen und -zersägen gedacht, bin dann aber im Internet auf die World Egg Throwing Federation gestoßen.“ Auf der Seite stand auch ein Kontakt zum Präsidenten des Deutschen Verbandes. „Jetzt, wo unser Verein 60. Geburtstag feiert und wir Geld für den Kunstrasen aufbringen müssen, war die richtige Zeit für dieses Event“, sagt Evers.

Eigentlich wollten die Hehner die Eier tatsächlich auf dem Platz werfen, der den Kunstrasen erhalten soll. „Da gab es aber eine Terminkollision“, berichtet Evers. So findet der Wettkampf nun neben dem Pfarrheim auf einer Wiese statt, die Vereinspräsident Hans-Joachim Vetten gehört und auf der sonst Kühe weiden. „Die fressen die Eier danach gerne auf“, sagt Evers, dem eines besonders wichtig ist: „Es werden nur Eier geworfen, die nicht mehr zum Verzehr geeignet sind. Faul sind sie zwar nicht, aber wir werden sicherlich keine frischen Lebensmittel vernichten.“

Das Ziel des Weitwurfes ist ohnehin, dass das Ei heil bleibt. Ein Werfer und ein Fänger stehen sich zunächst in einem Abstand von zehn Metern gegenüber. Wird das Ei innerhalb von drei Versuchen unversehrt aufgefangen, wird der Abstand um zehn Meter vergrößert — das geht so lange, bis ein Team gefunden ist, das die weiteste Distanz überbrückt hat. Der Weltrekord liegt bei knapp 89 Metern, ein neuseeländisches Team stellte ihn am 11. März auf. Lang genug für solche Weiten wäre die Wiese in Hehn jedenfalls.

Neben der Profi-Klasse gibt es noch die Amateure, getrennt in Frauen und Männer (ab zwölf Jahren) Als Startgeld erhebt die DJK Hehn zehn Euro pro Person. Auch für Kinder bis zwölf Jahre wird ein Wettbewerb angeboten. Das Gewinnerteam der Amateurklasse sichert sich den Titel Stadtmeister. Neben dem Weitwurf gibt es noch einen Staffel-Wettbewerb mit acht Personen, die nacheinander fünf Eier über zehn Meter in möglichst kurzer Zeit zu werfen und zu fangen haben. Als dritte Disziplin gibt es das Eier-Roulette: Hier sitzen sich zwei Spieler mit je sechs Eiern gegenüber, von denen fünf gekocht sind und eines roh ist. Abwechselnd wählen die Spieler ein Ei aus und stoßen es sich an die eigene Stirn — wer als Erstes das ungekochte erwischt, hat verloren.

Die Wettbewerbe dauern von 10 bis 17 Uhr, die Sportfreunde sorgen für Getränke und Verpflegung und laden anschließend zur Eierwurf-Party ins Pfarrheim, vor dem es später noch ein Feuerwerk geben wird.

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