Obwohl es am vergangenen Donnerstag in Düsseldorf geheißen hatte, die Landesbürgschaft für EGM sei nur noch ein "Durchwink-Termin, das geht schon klar", kam am Abend die Ernüchterung für die 186 Beschäftigten und zehn Azubis:

Das ganze Bürgschaftsverfahren muss neu aufgerollt, ein neuer Antrag gestellt werden. So will es das Finanzministerium. Seine Begründung: bestimmte Rahmenbedingungen seien geändert worden.

Der kommissarische kaufmännische Leiter bei EGM, Wolfgang Blase, ist wie Özkan schwer enttäuscht, man habe den Erstantrag auf Bürgschaft lediglich aktualisiert.

Denn nach vielen Verhandlungen ging es am Schluss nur noch um eine Bürgschaft des Landes von 1,5 und nicht wie bisher um fünf Millionen Euro. Weitere je 1,5 Millionen Euro wollten EGM-Kunden und die indischen Besitzer der Eisengießerei zahlen. Aus formalen Gründen verschoben die Ministeriellen die Entscheidung. Jetzt, hofft man bei dem Autozulieferer, könnte im Januar eine (positive) Entscheidung fallen.

Bis dahin geht die Zitterpartie bei "ausreichenden Kundenbestellungen" (Blase) weiter. Bleibe es beim Schulterschluss u.a. mit Kunden und Lieferanten, müsse die Hoffnung auf Erhalt der Jobs nicht sterben, sagen Blase und Ökzan.

Die Dezember-Löhne werden laut Blase gezahlt, eine Verlängerung der Kurzarbeit um sechs Monate soll beantragt werden. Außerdem werden die Weihnachtsferien bis zum 14. Januar verlängert.

Empört über die negative Wende ist auch IG-Metall-Chef Reimund Strauß.

Am Dienstag, 12 Uhr, Hofstraße gegenüber ehemals Fiat Coenen, wird die Belegschaft über das Düsseldorfer Nein informiert. Dort flackerte das Feuer der EGM-Mahnwache aus Protest und Hoffnung.