Dieser Mann braucht kein Orchester

Harfenist und „Echo“-Preisträger Xavier de Maistre zog Massen in die KFH.

Mönchengladbach. Ein großer Wurf ist der Mönchengladbacher Marketinggesellschaft MGMG mit dem Konzert des Harfenisten Xavier de Maistre in der Kaiser-Friedrich-Halle gelungen. Schon bald nach dem Beginn des Kartenvorverkaufs für das zweite Meisterkonzert waren alle Plätze vergeben. Deshalb wurde dann auch noch die Empore der Halle zugänglich gemacht. "Vor drei Jahren habe ich ihn zum ersten Mal gehört", sagt Petra Riederer-Sitte, bei der MGMG zuständig für Presse und Kultur. "Ich habe sofort gesagt, dass wir ihn haben müssen."

Ein Jahr später gab es einen Vertrag mit dem Südfranzosen, der es zwar in jungen Jahren zum Mitglied bei den Wiener Philharmonikern schaffte, als Solist aber noch weitgehend unbeachtet war. Inzwischen ist ein Medien-Hype um ihn ausgebrochen, und 2009 wurde er mit dem "Echo" als bester Instrumentalist des Jahres ausgezeichnet. "Heute würden wir ihn nicht mehr kriegen", sagt Riederer-Sitte.

Schlicht in Schwarz gekleidet, nimmt de Maistre vor dem leuchtend blauen Vorhang der KFH Platz an seinem golden glänzenden Instrument und verzaubert das Publikum. Er entlockt der Harfe nicht nur die sanften, zarten Töne, die ihr im Orchester zugedacht werden. Mit Werken von Komponisten, die beispielsweise ursprünglich für Laute, Gitarre oder Klavier geschrieben haben, wird die Musik rhythmisch, tänzerisch, energisch und somit äußerst abwechslungsreich. Er interpretiert sogar "Die Moldau", ein Stück für Orchester von Friedrich Smetana - und man vermisst die übrigen Instrumente nicht eine Sekunde lang.

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