Die Weltfirma aus Rheydt

Die Dörries Scharmann Technologie GmbH eröffnet einen neuen Sitz in Moskau.

Rheydt. Mit 140 Millionen Euro Umsatz, 750 Beschäftigten weltweit und einem Marktanteil von 37 Prozent in Deutschland gehört das Rheydter Traditionsunternehmen Dörries Scharmann Technologie GmbH (DST) zu den deutschen Werkzeugmaschinenherstellern, die sich allen Krisen trotzend erfolgreich auf dem Weltmarkt behauptet haben.

1884 und 1885 wurden drei der Unternehmen gegründet, die heute zu DST gehören: die Werkzeugmaschinenbauer Dörries, Scharmann und Droop+Rein, die für ihre innovativen Werkzeugmaschinen schnell weltberühmt wurden. Das Unternehmensgelände, damals noch am Stadtrand, liegt heute mitten im Rheydter Zentrum nah dem Theater.

Die Stadt hat das Gewerbegebiet eingeschlossen, was sich inzwischen als hinderlich erweist. "Wir wollten erweitern, aber es gibt hier am Rheydter Standort keine Möglichkeit dafür", erklärt Michael Schedler, Marketing-Leiter bei DS Technologie. Die neue Halle wurde dann in Bielefeld gebaut.

Trotzdem hält das Unternehmen am Stammsitz Rheydt fest. 500 der weltweit 750 Mitarbeiter arbeiten hier, hier sitzt die Abteilung Forschung und Entwicklung, hier ist das Marketing angesiedelt. "Wir planen keine Verlagerung der Produktion ins Ausland", unterstreicht Michael Schedler. "Nur hier finden wir das qualifizierte Personal, das wir für die Produktion brauchen. Jede Maschine ist High Tech vom Feinsten."

Die Werkzeugmaschinen, die Dörries Scharmann herstellt, sind individuell für den einzelnen Kunden gefertigt zum Bohren, Drehen, Schleifen und Fräsen. Die Kunden des Unternehmens sind im Flugzeugbau, bei den Herstellern von Kraftwerkskomponenten, beispielsweise von Windenergieanlagen oder beim Großmotorenbau zu finden.

Zwei Boomjahre hat das Unternehmen hinter sich. Und von Krise ist jetzt auch noch nichts zu merken, was allerdings auch daran liegt, dass von der ersten Anfrage eines Kunden bis zur Auslieferung eines Produkts bis zu drei Jahren vergehen. Noch werden also die Auftragseingänge der Vorjahre abgearbeitet. "Die Investitionsbereitschaft geht schon zurück", stellt der Marketingchef fest. "Innerhalb des nächsten halben Jahres werden wir spüren, ob und wie die Krise uns erfasst."

Derzeit erschließt DST die osteuropäischen Märkte. Gerade hat man eine Repräsentanz in Moskau eröffnet, um den wachsenden russischen Markt zu bedienen. Neben neuen Maschinen spielt auch die Generalüberholung der veralteten russischen Produktionsstätten eine Rolle. Immerhin erwirtschaftet das Unternehmen 25 Prozent seines Umsatzes mit solchen Serviceleistungen.

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