Vivienne Westwood kommt Die „Vivi-Show“ in Mönchengladbach

Die Designerin trifft in Mönchengladbach Studenten. Auf sie wartet eine Modenschau und die eine oder andere Überraschung.

Vivienne Westwood (r) - hier mit Enkelin Cora Corre in Lonodon im September 2014 - kommt nach Mönchengladbach.

Vivienne Westwood (r) - hier mit Enkelin Cora Corre in Lonodon im September 2014 - kommt nach Mönchengladbach.

Foto: Facundo Arrizabalaga

Mönchengladbach. Es werden nur acht oder vielleicht zehn Minuten sein. Für 13 junge Designer der Hochschule Niederrhein dürften sie aber zu den ganz besonderen Momenten ihrer Karriere gehören. Ganz zu Ehren von Vivienne Westwood, der bekannten englischen Designerin, geht am Dienstag eine kleine Modenschau in Mönchengladbacher Kaiser-Friedrich-Halle über die Bühne.

„Das wird nur eine sehr kurze Show von etwa zehn Minuten“, erzählt Kerstin Schaum, Dozentin an der Hochschule Niederrhein und Organisatorin des Events, „aber wir sind sehr stolz, Frau Westwood unsere Modelle präsentieren zu können.“ Die 74-jährige Fashion-Ikone bekommt eine Auswahl von 35 Modellen der Jungdesigner zu sehen, darunter auch eine Kombination ganz in weiß mit Bischofshut. In Studentkreisen ist schon Wochen zuvor von der „Vivi-Show“ die Rede.

So freut sich unter anderem Julia Nikoleisen darauf, ihre Entwürfe der „Queen of Punk“ vorstellen zu können. Lampenfieber gehört zwar auch dazu, aber Angst vor dem großen Namen hat sie nicht. „Natürlich bin ich aufgeregt, sie ist ja schon eine tolle Persönlichkeit. Aber ich denke, sie wird da nicht allzu kritisch herangehen.“ In die Rolle der Models schlüpfen Studenten und junge Leute aus der Region. Auch mit der Musikauswahl bei der Show soll Westwood überrascht werden.

Vivienne Westwood gilt als Mitbegründerin der Punk-Mode und ist für ihre exzentrischen Entwürfe weltweit bekannt. „Frau Westwood ist international absolut anerkannt, aber trotzdem grundbodenständig. Man merkt, dass sie vor ihrer Karriere als Designerin einmal Lehrerin war“, schildert Marion Carillon. Sie ist internationale Beraterin bei German Fashion, einen Netzwerk der deutsche Modeindustrie.

Von 1993 bis 2005 war Westwood Lehrbeauftragte an der Berliner Universität der Künste (UdK). Das ist von Vorteil für die Show der jungen Designer in Mönchengladbach, glaubt Dozentin Schaum von der Hochschule Niederrhein: „Weil sie ja selbst einmal Dozentin war, wird sie die Arbeit der Studenten ganz besonders gut zu schätzen wissen.“

Stunden vor der Modenschau steht der große Auftritt von Westwood an Hochschule auf dem Programm. Im offiziell 475 Personen fassenden Hörsaal Audimax wird Westwood eineinhalb Stunden zu erleben sein. An der Hochschule und in einem ehemaligen Fabrikareal kann sich die Engländerin zudem ein Bild von der „Textilregion Niederrhein“ machen.

„Die Hochschule Niederrhein ist im Bereich Design eine der renommiertesten Deutschlands“, erklärt Karin Perdenge, Referentin für Bildung im Gesamtverband Textil und Mode. „Aber auch der Bereich Textilkunde wird kaum irgendwo in Deutschland so kompetent unterrichtet.“ Deshalb ist es für sie keine Überraschung, dass Westwood an den Niederrhein kommt. Eingeladen hat der Initiativkreis Mönchengladbach, der Impluse für den Strukturwandel geben will.

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