Die Stadt schließt Übergangshaus Bockersend

Immer weniger Menschen sind unterzubringen, das Haus wird nicht mehr benötigt.

Die Anzahl von Asylbewerbern und Spätaussiedlern, die Mönchengladbach aufzunehmen und unterzubringen verpflichtet ist, bewegt sich seit einigen Jahren auf niedrigem Niveau: zwischen 76 und 123 Menschen mussten in den vergangenen Jahren in Übergangswohnheimen untergebracht werden. "Wir können das Übergangswohnheim Bockersend in Neuwerk schließen, denn insgesamt sind die Heime nur zu 55 Prozent ausgelastet", erklärt Sozialdezernent Michael Schmitz (CDU) bei der ersten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Senioren nach der Kommunalwahl.

Durch die Schließung von Bockersend würden etwa 55.000 Euro Betriebskosten gespart, die in die Sanierung des Übergangswohnheimes Luisental fließen sollen. Die Aufgabe weiterer Übergangsheime, etwa an der Hardter Straße, ist möglich.

Asylbewerber seien grundsätzlich verpflichtet, in solchen Gemeinschaftsunterkünften zu wohnen, bis ihr Asylverfahren abgeschlossen ist, sagt Schmitz.

Familien würden jedoch von der Stadtverwaltung bevorzugt in Wohnungen vermittelt.

Der Sozialausschuss wurde außerdem über ein Projekt informiert, dem die Stadt große Erfolgschancen zubilligt: Seit etwa einem Jahr gibt es eine Beratungsstelle für Alleinerziehende mit Kindern unter drei Jahren. Die Berater informieren über Betreuungsmöglichkeiten für die Kleinkinder sowie über Bildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten für die alleinerziehenden Eltern.

Es existiere eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Einrichtungen wie dem Gladbacher Kinderschutzbund, den Familienzentren, der Schuldnerberatung oder der Tagespflege. "So können die drei Jahre genutzt werden, um Defizite aufzuarbeiten und sich auf die Integration in den Arbeitsmarkt vorzubereiten", erklärt ein städtischer Sozialpädagoge in seinem Bericht.

Das Angebot beruht auf Freiwilligkeit, denn in den ersten drei Jahren sind Alleinerziehende nicht verpflichtet, eine Beschäftigung aufzunehmen. In Mönchengladbach leben 800 Ein-Eltern-Familien mit Kindern unter drei Jahren, 413 davon sind selbst unter 25 Jahren. Von Hartz IV sind in Gladbach insgesamt 3700 alleinerziehende Väter und Mütter abhängig.

Die Beratungsstelle ist an der Aachenener Straße 2, Zimmer 4, 5, 6 erreichbar (Stadtverwaltung).

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