Die Niers – das beliebte Biotop

N wie Niers: Gerade das Wegenetz wird von Freizeit-Aktiven intensiv genutzt.

Mönchengladbach. Die Niers gehört zu den Erholungsgebieten in Mönchengladbach und Umgebung. Vor allem im Sommer paddeln, rudern oder angeln zahlreiche Menschen dort oder nutzen die idyllischen Wege entlang der Ufer zum Spazierengehen, Fahrradfahren, Ausreiten - oder zum Nordic Walking.

Doch der Fluss ist nicht nur eine Freizeitstätte in Gladbach, sondern gehört zu den größten Biotopen der Stadt. 112 Kilometer lang, schlängelt er sich durch die Stadt und Umgebung. Seine Quelle liegt in Kuckum bei Erkelenz, er mündet bei Gennep in den Niederlanden in die Maas.

Zahlreiche Pflanzen und Tiere sind in und an der Niers zu Hause. "Hier leben viele Wasservögel, Fische, Libellen und Fliegenlarven. Das zeigt, wie gut die Wasserqualität des Flusses mittlerweile ist", erklärt Ute Dreyer, Biologin beim Niersverband, der sich um die Pflege bzw. Kontrolle des Flusses kümmert.

Auch die heißen Tage in diesem Sommer hätten der Niers nicht geschadet, Sauerstoffgehalt und chemische Belastung des Wassers seien weiterhin gut, so Dreyer. "Bei den Sommer-Unwettern in diesem Jahr ist die Niers bislang noch nicht wesentlich über die Ufer getreten, das war in den Jahren zuvor schonmal schlimmer", sagt die Biologin.

Schaden am Niersufer würden die Nutrias und Bisamratten anrichten. "Sie bauen ihre Höhlen dort, das Ufer ist dadurch an manchen Stellen weniger stabil", sagt Dreyer. Die Eifrignager werden teilweise gefangen.

In diesem Monat gehen die Grünarbeiten an den Ufern weiter. Denn zwei- bis dreimal im Jahr müssten die Böschungen von "wild wuchernden Sträuchern, Brennnesseln und Disteln" befreit werden. "Am Ufersaum sind wir aber vorsichtig, dort wollen wir die Ökologie nicht aus dem Gleichgewicht bringen", sagt Niko Wesselborg, Bereichsleiter der Gewässerunterhaltung beim Niersverband mit gewissem Nachdruck.

Auf dem Programm steht außerdem so genannte Neophyten, also nicht heimische Pflanzen wie zum Beispiel der Japan-Knöterich, zu entfernen. "Sie verdrängen heimische Gewächse, Mitte Juli haben wir begonnen, sie wegzuschneiden", sagt Wesselborg.

Ein Renaturierungsprogramm der Niers hat bereits begonnen: In Wanlo und Wickrathberg schlängelt sich das vormals gerade, kanalähnliche Flussbett. "Dadurch soll es mehr unterschiedlich tiefe Wasserzonen geben, die die Lebensräume für die Tiere noch mehr verbessern", sagt Ute Dreyer.

Stellenweise könnten dadurch auch Überschwemmungen vermieden werden. An weiteren Orten soll der Fluss ebenfalls in eine natürlichere Form gebracht werden, sagen die Leute vom Niersverband.

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