„Die Militärmusik wird nicht aus der Stadt verschwinden“
11 000 Zuschauer kamen zum letzten Nato-Musikfest. Die Marketing-Gesellschaft denkt über eine neue Veranstaltungsform nach.
Mönchengladbach. Laserspots in verschiedenen Farben jagen durch das stockdunkle Stadion. Tänzer jonglieren brennende Fackeln durch die Luft. Zu Rhythmen, die wie uralte Melodien der Menschheit klingen, stampfen sie archaische Tänze. Dabei entstehen immer wieder neue Bilder aus Licht und Feuer auf dem Rasen des Borussia-Parks. Die Firedancer setzen mit ihrer Licht-und Feuershow einen fulminanten Schlusspunkt des 28. Nato-Musikfestes.
Vor seinem endgültigen Ende, schlagen die Funken noch einmal besonders hell. Nach 54 Jahren in Mönchengladbach steht es jetzt vor dem Aus. Das Feuertanztheater aus dem Rhein-Main-Gebiet ist ein Höhepunkt des Festes, der den Abschied versüßen soll: „Wir wollen dem Publikum noch einmal etwas ganz besonderes bieten“, erzählt am Rand der Veranstaltung Peter Schlipköter, Vorsitzender der Mönchengladbacher Marketing Gesellschaft MGMG, die das Großereignis der Militärmusik zum letzten Mal organisiert hat.
Günter vom Dorp führte diesmal durch das gewohnt kurzweilige Programm. Sieben Militärmusik-Bands aus fünf Ländern luden zu „einer musikalischen Reise quer durch Europa“ ein, so der Moderator. Die 55 Musiker der Militärmusik Voralberg boten sie eine mediterran-temperamentvolle Show mit jazzigen Tönen und Klassikern wie „Also sprach Zarathustra“ und dem „Radetzky-Marsch“.
Norddeutsch nüchtern präsentierte sich dagegen das Marinemusikkorps Kiel, das, angeführt vom Kapellmeister Friedrich Szepansky, zum Klang von Schiffssirenen einmarschierte. Alphörner und Saxophon kamen beim Bigband-Sound der Gebirgsmusikkorps Garmisch-Patenkirchen zum Einsatz und das so erfolgreich, dass die Mitglieder der Kapelle bei einem Auftritt in Texas sogar zu Ehrenbürgern ernannt worden seien, erzählt van Dorp.
Die weiteste Anreise musste das Blasorchester der 61. Strymska Mechanisierten Brigade hinter sich bringen. Doch trotz 40 Stunden Busfahrt waren die Musiker aus Bulgarien, die Yulian Atanasov dirigierte, sogar zu einem Tänzchen aufgelegt.