Die Macher im „Bis“ sind sauer

Bringt ein Gespräch am 12. Januar die Wende? Die Stadt scheut die hohen Sanierungskosten.

Mönchengladbach. Das „Zentrum für offene Kulturarbeit“ — Bis — steht weiter vor einer ungewissen Zukunft. Eine Mitgliederversammlung brachte die ungeklärte Standortfrage erneut auf die Tagesordnung der städtischen Kulturpolitik: Bleibt das „Bis-Zentrum“ Bismarckstraße und damit Haus Nr. 97 auch nach über 30 Monaten weiter geschlossen?

Für Herbert Krumbein, den wiedergewählten Vorsitzenden des „Zentrums“, ist die Zeit des Stillhalteabkommens und Hinhaltens zur Zukunft der zentral gelegenen Kultureinrichtung längst abgelaufen. Zu lange sei man seitens der Stadt und der Kulturpolitik auf Tauchstation gegangen und habe trotz vieler Gespräche auf Zeit gespielt.

Gelöst wurde bis heute nichts. Enttäuscht und verärgert zeigte sich deshalb Krumbein im Gespräch mit unserer Redaktion. So habe die städtische Entwicklungsgesellschaft (EWMG) mit dem ehemaligen Kolpinghaus an der Aachener Straße nur eine einzige Alternative vorgeschlagen.

Mit der „Blue Galerie“ an der Aachener Straße, die vom Galeristen-Ehepaar Link und Günter Graf „günstig“ zur Verfügung gestellt wurde, fand man eine „Zwischenstation“. Nun wurde der über ein Jahr laufende Mietvertrag für das mehrgeschossige Gebäude verlängert — zur Fortführung des Ausstellungsbetriebes. Nur wie lange noch bei den zusätzlichen Kosten?

Für Krumbein steht fest, dass man in zentraler Lage bleiben will und nur dann umziehen würde, wenn sich die Räumlichkeiten für Veranstaltungen verbesserten. Zwar erwirtschafte man mit dem 90 000 Euro bezuschussten und über einen Jahresetat von rund 160 000 Euro verfügenden Bis-Zentrum derzeit einen leichten Überschuss, doch diese schwarzen Zahlen seien nur durch Mithilfe der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter möglich.

Nach Angaben Krumbeins ist eine Halbtagskraft im Sekretariat beschäftigt. Alle anderen Mitarbeiter u.a. in Veranstaltungsplanung, Film, Theater und Literatur arbeiteten ehrenamtlich. „Diese Leistung kann man nicht hoch genug bewerten.“

Ein Stadtsprecher äußert sich so: „Der vom Baudezernat angesetzte vor Ort-Termin im Januar dient dazu, genau auszuloten, wie in der Angelegenheit Bis-Zentrum weiter vorgegangen werden soll. Dabei ist es Bestreben der Verwaltung, mit Augenmaß vorzugehen und Überlegungen anzustellen, wie eine Sanierung durchgeführt werden kann, um die notwendigsten Mängel bei Statik und Brandschutz zu beheben. Es soll demnach eine Lösung gefunden werden, mit der beide Seiten — Stadt und Verein — leben können.“

Krumbein wünscht sich nach der im Zuge der letzten Kommunalwahl zugesagten Hilfe zunächst ein Stück Planungssicherheit. Das sei nicht nur im Sinne der kulturinteressierten Nutzer des Bis, sondern auch möglicher kulturinteressierter Sponsoren.

Bei dem für den 12. Januar geplanten Gespräch mit Paul Meer (für Bautechnik zuständiger Stadtmitarbeiter) und weiteren Vertretern des Bauordnungsamtes soll Klarheit geschaffen werden.

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