"Die Fans können nicht nur die Rosinen rauspicken"

Nach der Verärgerung einiger Fans über Top-Zuschläge zeigt der Vergleich: Gladbach ist im Mittelfeld.

Mönchengladbach. Das böse Wort heißt Top-Zuschlag. Einige VfL-Fans sind verärgert, dass die Borussia für das Westderby gegen Alemannia Aachen eine Zusatzgebühr erhob. Immerhin spielte der Tabellen-16. gegen den Tabellen-15. - von einem Top-Spiel war die Nullnummer auf dem Rasen weit entfernt. "Wir legen die Top-Spiele vor der Saison fest", erklärt VfL-Pressesprecher Markus Aretz. "Alle 18 Bundesligisten haben laut Deutscher Fußball-Liga das Recht, vier Topspiele zu benennen."

Bei der Borussia sind das in diesem Jahr die Duelle gegen Aachen, Bayern, Dortmund und Schalke. "Eigentlich sind es jedes Jahr die gleichen Spiele, in dieser Saison ist Köln nicht mehr dabei, dafür wurde Aachen als Derby aufgenommen." Aretz klärt ein begriffliches Missverständnis auf: "Als Top-Spiel sehen wir Partien mit großem Zuschauerinteresse." Es müssen keine Spitzenspiele sein.

Unterstützung für die von einigen VfL-Fans kritisierte Haltung gibt es auch vom Gladbacher Fanbeauftragen: "Ich kann zwar verstehen, dass die Fans nicht begeistert sind, die sich nur Rosinenspiele rauspicken", sagt Thomas Tower Weinmann, "aber all die anderen, die auch bei Wind und Wetter gegen Wolfsburg oder Mainz kommen, haben eine Dauerkarte und zahlen keinen Zuschlag."

Die Borussia hat sich bei der Konkurrenz umgeschaut und große Unterschiede festgestellt: Beim VfB Stuttgart gebe es Zuschläge von bis zu 23 Euro zu normalen Spielen, jedoch bieten die Schwaben bei wenig attraktiven Spielen auch Nachlässe. "Ich denke, wir können mit unserem System gut leben", so Aretz über die Zuschläge von 5 bis 10 Euro. Die Fans strömen trotzdem ins Stadion: 53 531 waren es gegen Dortmund, 52 018 gegen Schalke, 50 230 gegen Aachen.

Auch bei Borussia Dortmund ist es anders: Matthias Naversnik, Leiter der Ticketabteilung: "Wir erheben für die Spiele gegen Bayern, Schalke, Bremen einen Topzuschlag von 20 Prozent."

Mit ihrer Preispolitik befindet sich die Gladbacher Borussia im Bundesliga-Mittelfeld, jetzt müssen nur die Kicker nachziehen. . .

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