Der Sportdezernent und die Nasenbären

Gert Fischer liebt die Rüsseltiere und wurde Pate. Der Kleinzoo klagt über sinkende Besucherzahlen.

Mönchengladbach. Als Nasenbär-Fan outete sich Beigeordneter Gert Fischer (CDU) im Stadtratsgremium für Freizeit, Sport und Bäder. Während die Politiker - und nicht nur die - darüber schmunzelten, bekannte der Sportdezernent, dass er Pate eines solchen paarungs-freudigen Allesfressers im Odenkirchener Tierpark ist. Dafür zahlen er und seine Frau 150 Euro jährlich an den Kleinzoo.

Der Tierpark erhält auch in diesem Jahr einen Zuschuss von knapp 73000 Euro aus der Stadtkasse. Ohne diesen Beitrag wäre der Park nicht länger zu halten, sagt Ulrich Lindner, der Vorsitzende des Trägervereins.

Apropos Nasenbären. Hier ging es laut Tierparkleiter Norbert Oellers in den vergangenen Wochen recht turbulent zu. Weil sich zwei Männchen beim Buhlen um die zwei Weibchen ständig gegenseitig verletzten, griff Oellers ein. "Wir haben Tiere abgegeben und getauscht." Künftig wird ein Männchen mit vier Weibchen zusammenleben. "Das ist für alle eine befriedigende Lösung", sagt Oellers, der den Tierpark seit 33Jahren leitet.

Obwohl der Zoo mit 500 Tieren 100 verschiedene Arten präsentiert, ist die Besucherzahl zurückgegangen. Im vergangenen Jahr kamen 152000 - vor allem junge Familien.

Der städtische Betriebskosten-Zuschuss trage somit wesentlich zum Erhalt des Angebotes bei. Jährlich hat der Park Ausgaben von 420000 Euro, die mit Erlösen aus Eintritten, Spenden und neuerdings über Patenschaften finanziert werden.

Die Paten zahlen 25 (für Ente, Kaninchen etc.) bis 500 Euro (z.B. Braunbär) jährlich. Mit dem Geld kaufen die Helfer beispielsweise Futter.

"Gerade der lange, kalte Winter hat die Kosten für Energie explodieren lassen", sagt Oellers. Und fügt schmunzelnd hinzu: "Ich kann den Affen in ihrem Haus doch nicht sagen, dass es kälter wird, weil das Heizöl so teuer geworden ist."

Im vorigen Jahr waren unter anderem die Anlagen für die Bären und das Außengehege für die Affen modernisiert beziehungsweise ausgebaut worden. Mitte des Jahres will man den Um-/Neubau des Fuchszentrums eröffnen. OB Norbert Bude (SPD) übernahm bei einem der nachtaktiven Tiere die Patenschaft. Dass alle vier Rotfüchse sind, habe eine Rolle gespielt, sagte er zu einem früheren Zeitpunkt lachend.

Gefragt ist die 2005 eröffnete Zooschule, die Jungen und Mädchen der 1. bis 6. Klassen einen natur- und tiernahen Unterricht vermitteln soll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort