Der erste Stein fürs neue Präsidium

Die Polizei soll Ende 2016 an die Krefelder Straße ziehen. Dort entsteht ein rund 70 Millionen Euro teurer Neubau.

Der erste Stein fürs neue Präsidium
Foto: Knappe

Mönchengladbach. Ein Wort fiel am Montag bei der Grundsteinlegung für das neue Polizeipräsidium an der Krefelder Straße immer wieder: „Endlich!“ In der Tat hat es lange gedauert, bis der symbolische Akt nun vollzogen werden konnte. Hauptgrund waren wechselnde politische Mehrheiten auf Landesebene.

Der erste Stein fürs neue Präsidium
Foto: Theo Titz

NRW-Innenminister Ralf Jäger wollte am Montag nicht zurück, sondern nach vorne schauen. Wenn die Beamten, die derzeit noch im Präsidium an der Theodor-Heuss-Straße Dienst tun, sagen, dass das aber nun auch Zeit wird, könne er das jedoch gut verstehen. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude habe den Anforderungen seiner Zeit genüge getan. „Diese Zeit ist aber 75 Jahre um“, so Jäger weiter.

Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre wurde noch deutlicher: „Das ist ein schöner Tag, den ich fast nicht mehr erwartet hätte.“ Im Laufe der Planungsgeschichte habe er Demut gelernt.

Nun freut sich Tirre, der den Einzug — geplant ist Ende 2016 — selbst nicht mehr im aktiven Dienst, sondern im Ruhestand erleben wird, darauf, dass die Mönchengladbacher Polizei „erstmals ein Gebäude erhält, das nach unseren Bedürfnissen geplant wurde“. Bislang sei man immer in bereits bestehende Gebäude, die vorher anderweitig genutzt waren, gezogen.

In Sachen Standort bezog Tirre gestern klar Position: „Der Standort mag vielen abgelegen erscheinen. In Zeiten moderner Kommunikationsmittel ist das jedoch kein wesentliches Argument mehr. Außerdem liegt das neue Präsidium äußerst verkehrsgünstig und ist gut an den ÖPNV angebunden.“ Der Polizeipräsident betonte außerdem, dass die Polizei — bis auf das alte Präsidium — keinen Standort aufgeben werde und somit weiter in der Stadt präsent sei.

Auch der neue Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners freute sich, dass die lange Geschichte nun Tempo aufnimmt: „Es ist mein erster Grundstein. Ich hoffe, dass noch viele weitere folgen, denn neue Gebäude sind ein Zeichen für Aufbruch.“

Rund 760 Beamte werden nach der Fertigstellung im neuen Präsidium arbeiten, das auf einem zuvor landwirtschaftlich genutzten Gelände (24 700 Quadratmeter) an der Krefelder Straße in Neuwerk entsteht. Das fünf- bis sechsgeschossige Gebäude (Gesamtfläche 22 442 Quadratmeter, zwei Innenhöfe) wird durch einen Wall vom benachbarten Wohngebiet getrennt. Etwa 70 Millionen Euro werden in Infrastruktur und Neubau investiert. Bauherr ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW. Die Polizei wird Mieter.

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