Das Blauhaus ist Gladbachs nächstes Vorzeigeprojekt

Das Gebäude wird von NEW und Hochschule genutzt. Auch Start-up-Unternehmen ziehen ein.

Das Urteil kommt aus berufenem Mund. Das Blauhaus sei architektonisch hochwertig, über das Gebäude könne sich Gladbach glücklich schätzen. Die Masterplan-Vorsitzenden Ernst Kreuder und Fritz Otten adelten mit dieser Aussage die gemeinsame Initiative von NEW und Hochschule und machten lediglich eine kleine Einschränkung. Sie hätten sich das Gebäude an exponierterer Stelle in der Stadt gewünscht. Nach dem Minto könnte das Blauhaus der nächste städtebauliche Meilenstein Mönchengladbachs werden. „Diese Einschätzung freut uns natürlich sehr“, sagt NEW-Vorstand Armin Marx. Zum Wintersemester im Oktober soll es bezogen sein. Marx: „Wir sind voll im Zeitplan.“ Mehr als zehn Millionen Euro wird das markante Gebäude auf der Schnittstelle zwischen Gladbach und Rheydt kosten. Es wird ein Kompetenzzentrum für Technik und Energie, wird aber auch in den obersten Stockwerken die Bibliothek der Hochschule beherbergen.

Armin Marx, NEW-Vorstand

Ungewöhnlich ist der Weg, wie es zu dem Modellvorhaben gekommen ist: Bei einem Weinseminar der Hochschule knüpften Hochschul-Präsident Professor Hans-Henning von Grünberg und der damalige NEW-Vorstand Rainer Hellekes erste Kontakte und entwickelten bei einem Picknick eine Ideenskizze. Ab da erfuhr das Projekt eine ungeheure Dynamik. Hochschule und NEW war schnell klar: Dieses Blauhaus wird Campus-Wahrzeichen und Demonstrationsgebäude für innovative Konzepte.

Die Technik im Haus ist vom Feinsten und entspricht dem, was von einem „Green Building“ erwartet wird: Die Fassade des fünfeckigen Solitärs hat Photovoltaik-Elemente, es gibt ein Blockheizkraftwerk, einen Brennwertkessel und eine Wärmepumpe mit Eisspeicher. Das Gebäude ist, was Energie angeht, weitgehend autark. Die Architektur stammt von dem Aachener Büro Kadawittfeldarchitektur, das bereits bei der Außengestaltung des Minto Maßstäbe gesetzt hat. Bibliothek, Seminarräume, Institute der Hochschule und der Fachbereich „Energienahe Dienstleistungen“ finden Platz. Im Keller entsteht ein Show-Room, in dem die NEW Wichtiges zum Thema Energie präsentiert.

Rund 330 Quadratmeter sind für Existenzgründer. In den nächsten Wochen können sich Interessenten bewerben: Ein Kuratorium, bestehend aus Mitgliedern der Hochschule, Politikern und OB Hans Wilhelm Reiners sichten die Unterlagen und entscheiden, welche Jungunternehmer zu einem Sonderpreis Räume mit der Infrastruktur für Start-up-Firmen angeboten werden. Eine Bedingung: Diese Denkfabrik soll eine Beziehung zum Thema Energie haben.

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