City Ost soll Stadtklima verbessern

Bevor das 14 Hektar große Areal bebaut wird, sollen bereits Obstbäume und ein kleiner See die Brachfläche aufwerten.

Wenn Städteplaner ein Baugebiet skizzieren, ist immer alles schön. Auch in der City Ost: Ein junges Paar auf einer Bank vor dem See, der vielleicht einmal Gladsee heißen wird. Bäume mit viel Laub. Und ringsherum Häuser, die dem heute gängigen Baustil entsprechen: klare Strukturen, große Fensterfronten, Baukastenstil. Auch die Mitglieder der Bezirksvertretung Ost sehen in ihrer heutigen Sitzung (17 Uhr, Haus des Handwerks, Platz des Handwerks) diese Schaubilder.

Wie sich das 14 Hektar große Baugebiet tatsächlich entwickelt, wird erst die Zukunft zeigen: Denn auch wenn Stadt und der Finanzinvestor Catella Project Management versprechen, alles zu tun, damit die Baustelle zügig eingerichtet werden kann, wird noch einige Zeit ins Land gehen, bis die Baukräne die geplanten 1500 Wohnungen errichten werden. 2018 ist das Jahr, in dem das Bauleitplanverfahren in die Wege geleitet wird; bis Baurecht besteht, werden rund zwei Jahre vergehen. Diese Zeiträume nannte jüngst Planungsdezernent Gregor Bonin, und er hofft, dass in rund fünf Jahren schon sehr viel davon zu sehen ist, wie die City Ost einmal werden soll — nicht nur auf Schaubildern.

Doch was passiert in der Zwischenzeit? Bleibt die City Ost im Kernbereich von 7,5 Hektar zwischen Bahnlinie, Breitenbachstraße und Kranzstraße eine Brachfläche? Und das über Jahre? Genau das ist nicht vorgesehen, denn heute ist Stadtökologie fester Bestandteil der Zukunftsplanung.

Klimaschutz, naturnahe Gestaltung von innerstädtischen Arealen, neue Verkehrskonzepte, in denen nicht mehr der Autoverkehr die dominierende Rolle spielt, sind die Vorgaben. Vor diesem Hintergrund ist es interessant, dass dies in der City Ost schrittweise umgesetzt wird, bevor auch nur eine Baugrube ausgehoben wird. Das Planungsbüro Konrath und Wennemar hat gemeinsam mit FSWLA Landschaftsarchitektur das städtebauliche Konzept erarbeitet. Das sieht in der Zwischennutzung einen Park vor, der sich ständig verändert — und zwar mit einfachen Mitteln der Landschaftsarchitektur.

Zuerst gibt es eine Sport- und Liegewiese. Dann werden eine Joggingstrecke und eine Aktionsfläche eingerichtet. Irgendwann stellt Letztere Teil des Sees dar. Davor ist eine Wildwiese geplant, die verschwindet, wenn der See seine eigentliche Form annimmt. Zur Bahnlinie hin wird eine Obstbaumwiese gepflanzt, die in Plänen als „Baumschule“ auftaucht: Die Bäume wachsen an und werden später über das Areal verteilt, wenn die Häuser stehen. Auch eine BMX-Anlage und ein Skater-Parcour sind Vorhaben, die einen neuen Blick auf die jetzige Brache möglich machen.

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