CDU verkauft eine Eigentumswohnung

Partei: Die Christdemokraten haben das Objekt nach dem Betrugsfall geerbt.

Mönchengladbach. Die CDU-Mitglieder müssen als Folge des Partei-Betrugsfalls keine höheren Beiträge bezahlen. Das verlautet aus dem Parteivorstand um den Vorsitzenden Norbert Post. Eine langjährige Buchhalterin, die verstorben ist, hatte die Parteikasse durch betrügerische Tricks um mehr als 240000 Euro geprellt. Die jahrelangen Manipulationen bemerkten weder der damalige Geschäftsführer, die Kassenprüfer noch der Schatzmeister.

Der Verlust der knappen Viertelmillion hat ein tiefes Loch in die Parteikasse gerissen. Jetzt die Beiträge anzuheben, komme in der Mitgliedschaft schlecht an, heißt es im Vorstand. CDU-Anhänger fordern sogar in Briefen und E-Mails eine Senkung der Mitglieds-Entgelte.

Das Thema Betrugsfall und die Folgen bestimmt die von Post lange angekündigte Mitgliederversammlung am 9. Februar, 19.30 Uhr, im Haus Zoar.

Wahrscheinlich werden die Christdemokraten nicht ganz auf den 240000 Euro sitzen bleiben. Im Nachlass der verstorbenen Angestellten fiel der Partei eine Eigentumswohnung in Neuwerk zu. Sie hat laut Gutachter einen Verkehrswert von rund 80000 Euro. Angesichts der übersättigten Lage auf dem Wohnungsmarkt glaubt selbst Post nicht daran, diesen Preis zu erzielen. 50000 bis 60000 Euro Verkaufserlös seien vielmehr realistisch. Seit Wochen bietet die CDU ihre Eigentumswohnung wie Sauerbier an.

Um die Partei nicht nur inhaltlich, sondern auch beitragsmäßig attraktiver zu machen, hat sich der Vorstand ein gestaffeltes, günstigeres Beitragssystem ausgedacht. Es soll vor allem jüngere Leute wie Studenten anlocken. Der neue Tarif würde im Mai beschlossen. Bei diesem Parteitag steht auch ein Vorstandswechsel bevor. Norbert Post verlässt den Vorstandssessel. Für ihn soll der CDU-Bundestagsabgeordnete Günter Krings kommen. Der gehört schon zum Vorstand.

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