Buttersäure: Angriff auf einen Fanzug

Nach dem DFB-Pokalspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen eine Reihe von Fußball-Fans aufgenommen. Während das Spiel noch lief, sollen 15 vermummte Personen Buttersäure in einem Wagen des Sonderzuges verteilt haben, mit dem die Frankfurter Fans vom Mönchengladbacher Hauptbahnhof wieder nach Hause reisen sollten.

Das bestätigte die Staatsanwaltschaft am Montag. Bei Buttersäure handelt es sich um eine extrem stinkende Substanz („Stinkbomben“), die Reizungen an Augen und Atemwegen auslösen kann. Die Bundespolizei und die Mönchengladbacher Staatsanwaltschaft ermitteln wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung.

Der Sonderzug war im Mönchengladbacher Hauptbahnhof abgestellt. Noch während die Vermummten die Buttersäure in dem Wagen verteilten, wurden sie von Reinigungspersonal überrascht. Als eine der Putzkräfte die Täter mit dem Handy fotografieren wollte, soll es zu Nötigungen gekommen sein. Von fünf Verdächtigen hat die Polizei die Personalien aufgenommen. Sie wurden von den Ermittlern in einer Fankneipe in Holt angetroffen, die die Ermittler als Stammlokal der Gladbacher Ultra-Gruppierung „Sottocultura“ kennen. „Wir gehen von einer Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Fangruppen aus“, sagte Staatsanwalt Lothar Gathen unserer Redaktion. Die Buttersäure habe laut Gutachter eine hohe Konzentration gehabt.

Die Ermittler kamen den Verdächtigen durch Kameraaufnahmen von einem Gelände an der Lürriper Straße auf die Spur. Dort waren fünf Autos geparkt, in denen die 15 vermummten Personen vom Hauptbahnhof davonfuhren. Drei der Autos fanden die Beamten vor der entsprechenden Fankneipe wieder, in zweien davon wurden Rückstände von Buttersäure sowie Wechselkleidung gefunden. Die Ermittlungen dauern an. angr

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