Bühne: Erfolgsgeschichte eines Ausweichquartiers

Das Theater im Nordpark erfreut sich wachsender Beliebtheit. Viele Vorstellungen sind ausverkauft.

Mönchengladbach. "Besser könnte es nicht laufen", beschreibt Kulturdezernent Gert Fischer die derzeitige Situation des Spielbetriebs im Theater im Nordpark. Nachdem die Öffentlichkeit dem Umzug des Mönchengladbacher Theaters zum Nordpark "sehr skeptisch entgegen gesehen hat, ist die Resonanz der Besucher jetzt fast ausschließlich positiv", sagt Fischer.

Aufgrund der Sanierung des Theaters an der Odenkirchener Straße in Rheydt war es notwenig geworden, für den Spielbetrieb in ein Ausweichquartier umzuziehen. Für die Sparten Musiktheater und Ballett sowie für die Niederrheinischen Sinfoniker mussten Proberäume gefunden werden.

Nach zwei Monaten Spielzeit in der ehemaligen Bundeswehr-Lagerhalle zieht auch Jens Pesel, Generalintendant der Städtischen Bühnen Krefeld/Mönchengladbach, eine positive Bilanz. Bereits die erste Premiere am 19.September im Kleinen Saal mit "Heute weder Hamlet..." habe das Publikum angezogen. Zudem seien zum Theaterfest 7000 Besucher in das Theater am Nordpark gekommen, so der Generalintendant.

Seit Spielzeitbeginn sorgten im großen Saal Shakespears "Hamlet, Prinz von Dänemark" und im Kleinen Saal das musikalische Porträt "Johnny Cash - The Beast in Me" für ausverkaufte Vorstellungen. Für das Kinderstück "Hinter verzauberten Fenstern" sind bereits alle Ausführungen bis Dezember ausverkauft.

Erfreulich sei auch, dass aufgrund des größeren Platzangebots im TiN mehr Kinderkonzerte angeboten werden können. "Dadurch haben wir schon ein Zuwachs von 720 auf 915 junge Zuschauer", sagt Generalintendant Pesel. Die Zahl der Abonnentenverkäufe sei dagegen von 3957 auf 3207 zurückgegangen - dies war aber auch aufgrund der Skepsis im Vorfeld nicht anders erwartet worden. Zudem entspreche der Abonnenten-Rückgang "auch einem Trend weg vom klassischen Abonnement". Das Gleiche sei derzeit nach der Wiedereröffnung des Theaters in Krefeld zu beobachten, sagt der Generalintendant.

Die Erwartung sei eher gering gewesen, jetzt staunten viele Besucher über das "richtige Theater", so Gert Fischer. Ein Grund ist für ihn auch "die außergewöhnliche Raumgestaltung des Foyers und die erstklassige Gastronomie". Außerdem seien anfängliche Akustikprobleme im Großen Saal mittlerweile mit Rückwänden für die Bühne und zusätzlichen Lautsprechern behoben worden. Dies seien normale Startschwierigkeiten, denn "mit 400 Menschen in einem Raum verändert sich die Akustik und muss von Vorstellung zu Vorstellung entwickelt werden", so der Kulturdezernent. Auch die Parkplätze am TiN und die Busverbindungen zum Hauptbahnhof "sind besser angenommen worden, als erwartet", sagt Fischer.

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