Borussia findet neuen Betreiber für Hotel

Nicht die Lindner-Gruppe, sondern H-Hotels wird das in Bau befindliche Gebäude übernehmen.

Die Bagger sind da und werden so schnell nicht wieder verschwinden. Denn Borussia hat direkt neben dem Stadion eine der größten Baustellen in der Stadt eröffnet. Später als ursprünglich geplant und überraschenderweise mit neuem Partner sorgt Borussia dafür, dass Fans künftig in einem von 132 Hotelzimmern mit der Raute auf dem Kopfkissen von den nächsten Erfolgen träumen dürfen.

Rolf Königs, Borussia-Präsident

Das Drei-Sterne-Plus-Hotel wird nicht, wie bisher veröffentlicht, von Borussia gemeinsam mit der Düsseldorfer Lindner-Gruppe betrieben. Es ist nun die H-Hotels-Gruppe, die das Hotel alleine betreibt. „Wir haben uns für eine andere Strategie entschieden als ursprünglich vorgesehen — und zwar gegen eine Betreibergesellschaft, an der Borussia beteiligt ist“, sagt Geschäftsführer Stephan Schippers. Zu der Gruppe gehören 9600 Zimmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich auf vier Marken aufteilen. Die familiengeführte Gruppe hat über 3000 Mitarbeiter und ihren Stammsitz im hessischen Bad Arolsen.

H-Hotels ist schon jetzt fußballaffin. Die Gruppe ist Sponsoringpartner von Borussia Dortmund, VfL Wolfsburg, Werder Bremen, VfL Bochum und Fortuna Düsseldorf. Vor allem aber setzt sie das Konzept des Borussia-Hotels bis ins Detail so um, wie es der Verein mit Lindner entworfen hatte. Mehr Borussia geht nicht: Die gesamte Einrichtung ist schwarz-weiß-grün. Auf dem Nachttisch liegt Kunstrasen. Die Bettwäsche hat die Raute. Die Zimmernummern sind Tischkicker-Figuren. Die Zielgruppe sind nicht allein Fans, die sich das Fan-Ambiente vor oder nach dem Spieltag gönnen wollen. Es sind auch Geschäftsleute, die in Hotel und Stadion tagen können. Rund 800 zusätzliche VIP-Plätze und rund 300 Veranstaltungen pro Jahr mehr will Borussia mit dem Hotel ermöglichen.

Die Herberge ist aber nur ein Teil des zusätzlichen Angebots — und Geschäfts —, das Borussia künftig macht. Gespannt sind Fans auf das rund 1000 Quadratmeter große Museum, das originale Erinnerungsstücke aus der Geschichte zeigt, etwa die Original-Anzeigentafel vom Bökelberg, aber auch wechselnde Elemente aus der Jetzt-Zeit.

Auch der Fan-Shop legt zu: Er wird gut 1000 Quadratmeter haben (also viermal so groß sein wie der im Minto), was vor allem an Spieltagen dazu führen wird, dass man schneller durch die Kassen kommt. Dazu kommt das Reha-Zentrum mit vergrößertem Medicoreha und Ärzten, die dort Praxen haben. All das in einem Gebäude, das ein Hingucker ist. „Es wird der i-Punkt auf den vorhandenen Strukturen im Borussia-Park“, sagt Schippers — und spricht von Anforderungen an die Infrastruktur, die nun auch angepackt werden: „Wir werden gemeinsam mit der Stadt das Verkehrskonzept rund um die Stadt optimieren.“ Für Borussia-Präsident Rolf Königs setzt der Neubau die wirtschaftliche Entwicklung konsequent fort: „Borussia ist seit dem Umzug vom Bökelberg in den Borussia-Park stetig gewachsen. Dieser Entwicklung tragen wir mit dem Neubau Rechnung.“ Für ihn sei das Gebäude der Düsseldorfer Architekten Slapa Oberholz Psczulny „die perfekte Ergänzung zu unserem Stadion“.

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