„Blechsalat“ im Pahlkebad

Große Schäden im Beckenboden. Hallenbad wird erst Ende März geöffnet. Erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage?

Mönchengladbach. Die Wiedereröffnung des Rheydter Pahlkebades verzögert sich um mindestens einen Monat. Das seit vier Jahren geschlossene Hallenbad, das für mehr als 7,2 Millionen Euro aufwändig saniert wird, soll nun Ende März öffnen. Auslöser der Verzögerung: Knapp 170 Quadratmeter des Edelstahlbodens im großen Schwimmbecken wurden so beschädigt, dass sie ausgetauscht werden müssen. „Das dauert“, sagt Armin Marx von der NEW’ (vormals NVV AG). Der Versorger saniert die denkmalgeschützte Sportstätte nach Plänen des Architekten Burkhard Schrammen im Auftrag der Stadt.

Das große, 25 mal 16,67 Meter messende Schwimmbecken ist nicht mehr gefliest, es ist komplett mit 1,4 Millimeter dickem Edelstahl ausgelegt. In einer Schräge mit bis etwa 1,80 Meter Tiefe wurden 21 Bleche stark verkratzt. Würden diese Risse etwa poliert, könnten die Stellen Jahre später undicht werden, heißt es auf der Baustelle.

Folglich drängen Stadt und NEW’ darauf, die schadhaften Bleche zu entfernen und durch neue zu ersetzen. Marx spricht von einem Schaden „über 20 000 Euro“.

Nach WZ-Informationen wurde der „Blechsalat“ bereits kurz vor Weihnachten bemerkt. Auch zu dem Zeitpunkt sei die Großbaustelle von einer Sicherheitskraft einer Firma bewacht worden. Offenbar nicht gut genug. Marx bestätigte, dass diese Sicherheitsfirma nicht mehr für die NEW’ arbeitet. Man habe eine neue verpflichtet. Die Stadt, Eigentümer des Pahlkebades, spricht in einer Pressemitteilung davon, dass die Beschädigungen durch Vandalismus entstanden seien.

Die Polizei bestätigt, dass sie nach einer Anzeige der NEW’ ermittelte. Ihr Sprecher Jürgen Lützen sagte der WZ: „Wir haben die Akte an die Staatsanwaltschaft gegeben. Sie entscheidet, ob sie wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung Anklage erhebt.“ Möglich ist demnach, dass ein Sicherheitsmann für die Schäden infrage kommt oder Personen, die sich gerne auf der Baustelle „umsehen“. Sie müssten nach Abschluss der Polizeiarbeit namentlich bekannt sein. Mehrere Male wurden in der Bad-Baustelle u.a. teure Kabelstränge geklaut.

Die Lieferzeit der neuen Bleche von mehreren Wochen führe zu der Verzögerung, aber auch nicht fertig gewordene Flachdach-Arbeiten. Das Regenwetter habe hier den Terminplan durcheinandergebracht. Stadt und NEW’ werden mitteilen, wann das Pahlkebad in Betrieb geht.

Um das Schul- und Vereinsschwimmen zu garantieren, soll das veraltete Hallenbad Rheindahlen jetzt erst mit Beginn der Sommerferien im Juli trocken gelegt und dann für Millionen Euro saniert werden. Ursprünglich war die Schließung nach der Öffnung des Pahlkebades geplant.

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