Besuch: Fair gehandelte Schokolade

Kakaobauern aus Ecuador fordern einen Festpreis.

Mönchengladbach. Elsa Papa und Alfredo Tangoy kommen aus der Amazonasregion Ecuadors in Südamerika. Beide sind Kakaobauern, die mit den Erträgen von etwa zwei Hektar Land ihre Familien ernähren.

24 Sack Kakao wirft ihr Land im Durchschnitt im Jahr ab, jeder Sack zu 50 Kilo. Das Problem: der Preis für Kakao schwankt stark. Zwischen 40 und 120 Dollar pro Sack bekommen die ecuadorianischen Kakaobauern.

Ein Festpreis, der für mehrere Jahre festgelegt wird, könnte helfen. "Wir könnten planen, wüssten, was wir für Bildung und Gesundheit zur Verfügung haben", meint die Kakaobäuerin, deren zehnköpfige Familie vom Anbau der Bohnen lebt.

Der faire Handel bietet solche festgelegten Preise - für die beiden Kakaobauern aus Ecuador ist das bisher ein Traum.

Doch das Bistum Aachen und die evangelischen Kirchenkreise Aachen und Jülich rühren seit mehr als einem Jahr die Werbetrommel für fair gehandelten Kakao.

Sie wollen die Verbraucher für die Lage der Kakaobauern sensibilisieren und die rheinische Schokoladenindustrie dazu bewegen, fair gehandelten Kakao für ihre Produkte zu verwenden.

In Deutschland stammt nur 1,5 Prozent des Kakaos aus fairem Handel. "Wir wollen mit unserer Aktion Bewusstseinsbildung betreiben", erklärt Thomas Hoogen vom Bistum Aachen.

Auch eine Postkarten-Aktion wurde gestartet. "Wir wollen weg vom dem Totschlagargument, dass der Markt keine fair gehandelte Schokolade will", erläutert Thomas Hoogen.

Bisher sieht es zwischen Aachen, Köln und Kempen noch düster aus: kein Schokoladenhersteller benutzt nach Aussage von Thomas Hoogen fair gehandelten Kakao.

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