Berufswahl: Ein Parcours zur Selbstfindung

Jugendliche lernen an mehreren Stationen ihre Stärken kennen. Das soll die Berufswahl erleichtern.

Mönchengladbach. Wer seine Stärken kennt, hat es leichter, einen geeigneten Beruf zu finden. Dieser Gedanke steht hinter dem Projekt „Komm auf Tour — meine Stärken, meine Zukunft“, an dem in Gladbach noch bis zum kommenden Freitag 740 Jugendliche aus den 8. Klassen von Gesamt-, Haupt-, Förder- und Realschulen teilnehmen.

Kernpunkt der landesweiten Initiative von Arbeitsagentur, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem Landesschulministerium ist ein Erlebnisparcours mit sechs Stationen, an denen die Teilnehmer ihre Stärken herausfinden sollen.

Die Jugendlichen starten am Reiseterminal. Weiter geht es durch den Zeittunnel ins Labyrinth und in die sturmfreie Bude bis auf die Bühne. Im Labyrinth beispielsweise sollen die Teenager ihren Lebensweg finden und dabei auch lernen, dass dieser auch mal in eine Sackgasse führen kann. Auf der Bühne können sie ungewohnte Rollen ausprobieren. Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Szenen wie Eifersuchtsdrama, Verkaufsszene oder Rap-Performance.

„Die Schüler werden von Mitarbeitern aus Gladbacher Institutionen begleitet. Sie erzählen den Jugendlichen dabei auch, wie sie zu ihrem Beruf gekommen sind“, sagt Susanne Biehler von der BZgA.

Von ihren Begleitern bekommen die Schüler Aufkleber, die für ihre Stärken stehen. Bewertet werden die Bereiche Zahlen, Helfen, Ordnung, Fantasie, Handwerk, Natur und Umwelt sowie Reden und Beraten. Am Ende landen die Teilnehmer vor sogenannten „Stärkeschränken“. Darin befinden sich Informationen darüber, welche Ausbildungen am besten zu ihren Stärken passen.

Wichtig ist den Organisatoren, dass Eltern und Lehrer in die Berufswahl und Lebensplanung der Schüler einbezogen werden. Die Eltern dürfen bei einem Informationsabend selbst den Erlebnisparcours ausprobieren. Lehrer bekommen Anregungen, wie sie die Themen im Unterricht vertiefen können.

„Komm auf Tour“ ist zum siebten Mal in Gladbach zu Gast. Erstmals nehmen auch die Realschulen teil. „Auch für Realschulabsolventen gibt es interessante Ausbildungsberufe“, sagt Claudia Kamper von der Gladbacher Agentur für Arbeit. Man wolle auch die typischen Geschlechterrollen aufbrechen und beispielsweise Mädchen für Handwerksberufe interessieren, um ihnen so eine größere Auswahl an Berufen zu ermöglichen.

Dabei sei es wichtig, so Kamper, dass Schüler ihre Stärken so früh wie möglich herausfinden. Das Motto lautet „Prävention statt Reparatur“. An der Durchführung des Projektes sind 24 lokale Kooperationspartner beteiligt, darunter soziale Organisationen, Firmen und Vereine.

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